Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2018; 12(06): 587-599
DOI: 10.1055/a-0607-3926
Leber, Galle, Pankreas, Milz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akute Pankreatitis – Teil 1: Allgemeine Grundlagen und Diagnostik

Bettina M. Rau
,
Guido Alsfasser
,
Claus Schäfer
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Publication Date:
03 December 2018 (online)

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Die akute Pankreatitis ist eine potenziell lebensbedrohliche entzündliche Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, deren Ätiologie nach wie vor nicht endgültig geklärt ist. Es werden 2 grundsätzliche Verlaufsformen unterschieden – die interstitiell-ödematöse und die nekrotisierende Form – und in 3 Schweregrade eingeteilt. Die Diagnostik orientiert sich an der Klinik mit dem typischen abdominellen Oberbauchschmerz, der Laboranalyse von Serumamylase- oder -lipaseaktivität und den bildgebenden Verfahren.

Kernaussagen
  • Die akute Pankreatitis ist eine entzündliche Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, deren Verlauf sich von einer leichten, selbstlimitierenden Form bis hin zu einem komplikationsbelasteten, potenziell lebensbedrohlichen Krankheitsbild erstrecken kann.

  • Eine möglichst genaue Schweregradstratifizierung des lokalen und systemischen Schweregrades der akuten Pankreatitis ist von essenzieller Bedeutung für Therapie und Prognose der Erkrankung und schließt klinische, radiologische und laborchemische Verfahren ein. Die revidierte Atlanta-Klassifikation von 2012 ist hierfür der national und international am weitesten verbreitete Standard.

  • Für die Diagnosestellung der akuten Pankreatitis müssen mindestens 2 der 3 folgenden Kriterien erfüllt sein:

    • Klinik: typischer abdomineller Oberbauchschmerz.

    • Labor: systemische Serumamylase- oder Serumlipaseaktivität mindestens 3 × höher als die obere Grenze des Normwertes.

    • Bildgebung: klassische morphologische Zeichen einer Pankreatitis in der kontrastmittelverstärkten Computertomografie (KM-CT) oder der Magnetresonanztomografie (MRT).