Hebamme 2018; 31(02): 70
DOI: 10.1055/a-0586-0470
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Motivierende Momente für die Hebammenarbeit

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Publication Date:
14 May 2018 (online)

Rebecca Englert

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Liebe Kolleginnen, liebe Leserinnen und Leser,

wenn Sie jemand fragt, was Sie in Ihrem Beruf motiviert, was wäre das? Zu den schönsten Momenten unserer Arbeit als Hebammen zählt sicherlich, wenn Mutter und Vater ihr Neugeborenes erstmals in Händen halten. Wenn all die Anspannung auf einmal von ihnen abfällt, Glück und Freude sich breitmachen. Wenn endlich die Zeit mit dem neuen Familienmitglied beginnt – mit vielen neuen Glücksmomenten, aber auch Herausforderungen.

In manchen Situationen ist vor allem in dieser besonderen Zeit auch besondere Unterstützung gefragt: In den Schwerpunkt-Artikeln ab Seite 102 beschreiben unsere Autorinnen, wie Hebammen in den Frühen Hilfen die Familien in dieser für die gesunde Entwicklung des Kindes essenziellen Lebensphase unterstützen. Die Frühen Hilfen richten sich an alle Familien von der Schwangerschaft bis ins dritte Lebensjahr, insbesondere an jene, die etwas mehr Support benötigen. Zum Beispiel, weil sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand oder einer Notlage befinden, weil es ihnen an sozialem Rückhalt oder Perspektiven als Familie fehlt.

Lesen Sie ab Seite 103, wie Kristin Adamaszek die Entwicklung der Frühen Hilfen aus Hebammensicht betrachtet – sie hat diese von Anbeginn an verfolgt und aktiv mitgestaltet. Dr. Julia Schröder und Prof. Dr. Maren Zeller präsentieren ab Seite 111 Ergebnisse ihrer Studie zum professionellen Handeln von Familienhebammen und stellen fest, dass es den typischen Betreuungsfall nicht gibt, sondern eine bunte Vielfalt von Problemstellungen: „Das Besondere ist das ganz Normale.“ Und ab Seite 119 legt das Nationale Zentrum Frühe Hilfen aktuelle Ergebnisse einer Elternbefragung vor. Der Beitrag zeigt, wie positiv Familien die Arbeit von Gesundheitsfachkräften in den Frühen Hilfen beurteilen, welche Kompetenzen Familienhebammen dafür mitbringen und wo weiterer Bedarf besteht.

Wenn Sie nun mich nach besonders motivierenden Momenten in meiner jetzigen Tätigkeit als Projektmanagerin fragen, so durfte ich viele davon beim Forum Hebammenarbeit 2018 im März in Leipzig erleben: 2 bereichernde Kongresstage mit rund 700 Hebammen und Gästen, 12 Fachvorträgen und ungezählten tollen Begegnungen und Gesprächen. Der erste Kongress, den der Georg Thieme Verlag in Kooperation mit dem Deutschen Hebammenverband in den östlichen Bundesländern veranstaltet hat, bekam überaus positives Feedback. Das motiviert uns für die nächsten Termine in Augsburg und Wiesbaden (siehe Seite 72).

Vielleicht mögen auch Sie dort Ihr Wissen updaten, sich eine schöne Auszeit aus der täglichen Routine gönnen und Kraft tanken? Ich freue mich sehr, wenn wir uns beim Forum Hebammenarbeit 2018 sehen!

Rebecca EnglertProjektmanagerin und HebammeGeorg Thieme Verlag