Endo-Praxis 2018; 34(02): 66
DOI: 10.1055/a-0580-2162
10 Fragen an …
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

In Stuttgart wurde das endoskopische Feuer in mir sofort entfacht!

10 Fragen an Silke Bichel
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 May 2018 (online)

Zoom Image

1. Was hat Sie in die Endoskopie geführt?

Mitte der Achtziger bin ich eher zufällig in die Endoskopie-Abteilung des Krankenhauses Bad Cannstatt gekommen, weil ich meinen Lebensmittelpunkt von Kiel nach Stuttgart verlagert habe. Dort wurde das endoskopische Feuer in mir aber sofort entfacht! In einem jungen Team wurden wir Pflegekräfte vom ärztlichen Team intensiv geschult und mit in die endoskopischen Untersuchungen eingebunden. Selbst konstruierte Aufsatzkameras für die flexiblen Endoskope sorgten bereits damals für eine Beurteilung des endoskopischen Eingriffs durch das gesamte Team. Und es war die Zeit der schnellen Entwicklungen in der Endoskopie, die ich miterleben durfte!

2. Wer oder was hat Sie in Ihrer Berufslaufbahn am meisten beeinflusst?

Der seinerzeit leitende Oberarzt Herr Dr. B. Feinauer (Bad Cannstatt/Mühlacker) und Herr Prof. Dr. F. Hagenmüller (Hamburg) gehören ganz sicher dazu. Beide haben wesentlichen Anteil daran gehabt, dass ich mich neben der Arbeit in der Endoskopie auch von Beginn an aktiv dem Fort- und Weiterbildungsbereich in der Endoskopie gewidmet habe. Die aktive Mitarbeit in der DEGEA (Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe) hat mich natürlich auch geprägt. Durch die Weitergabe von erlerntem Wissen und Erfahrungen hat sich mein berufliches Selbstverständnis als Pflegefachkraft gefestigt.Frau E. Kern-Waechter hat mich im Rahmen der Fachweiterbildung und der weiteren Zusammenarbeit im Hinblick auf eigenverantwortlichem Handeln und Einsatz von fachlichen Kompetenzen im Berufsalltag intensiv beeinflusst.Auch die Zeit meiner Selbstständigkeit in Hamburg war eine prägende Lebenserfahrung. Darüber hinaus empfinde ich den Kontakt mit sehr unterschiedlichen Kolleginnen immer wieder als lehrreich und bereichernd.

3. Wie beginnen Sie Ihren Arbeitstag … und wie beenden Sie ihn?

Als Bereichsleitung von drei Endoskopie- Abteilungen in verschiedenen Häusern beginnt mein Tag unterschiedlich. An manchen Tagen damit, dass ich mit der Fähre durch das nordfriesische Wattenmeer auf die Insel Föhr fahre. Ein besonders schönes Erlebnis! In der Regel starte ich meinen Tag mit der morgendlichen Programm- und Einsatzplanung und einer kurzen Teambesprechung.Ich beende meinen Arbeitstag mit der inhaltlichen Vorbereitung auf den nächsten Arbeitstag.

4. Was kann Sie bei der Arbeit so richtig auf die Palme bringen?

Mich ärgert respektloser Umgang mit Patienten und eine unzureichende und fachlich nicht adäquate Patientenversorgung. Und ein nicht wertschätzender Umgang gegenüber Kolleginnen und Kollegen bringen meine Emotionen in Aufruhr.

5. Welches Gerät müsste man einmal erfinden?

Das autoklavierbare flexible Endoskop! Und (wenn auch kein Gerät): die wohlschmeckende Darmreinigungslösung!

6. Mit wem würden Sie gerne einen Tag den Arbeitsplatz tauschen?

Mit dem Bundesgesundheitsminister oder mit einer Mitarbeiterin der Schutzstation Wattenmeer.

7. Was war der mutigste Moment in Ihrem Leben?

Ich halte mich eigentlich nicht für mutig. Mir sind Werte und feste Ziele wichtig im Leben. Wertschätzung, respektvoller und vertrauensvoller Umgang, um dies im Arbeitsalltag jederzeit zu gewährleisten benötigt man zugegebenermaßen manchmal Mut!

8. Mit welcher Person der Weltgeschichte würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen?

Maja Lunde, Autorin: Die Geschichte der Bienen. Es wird Zeit, dass wir uns darum bemühen, unsere Natur und deren Lebewesen zu schützen.

9. Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?

Die Gabe, ein Instrument (Klavier) spielen zu können (will ich aber noch lernen!)

10. Welchen Wunsch möchten Sie sich in Zukunft erfüllen?

Der Wunsch „gesund zu bleiben“ steht für mich an erster Stelle. Und es wäre schön, wenn ich die Zeit für eine Trekkingtour in den Westfjorden auf Island finde.

Die Fragen stellte Ute Pfeifer.

Zur Person

Frau Silke Bichel ist seit 1984 in der Endoskopie tätig. Sie hat die Endoskopie-Fachweiterbildung in Berlin absolviert und ist seit 2010 als Bereichsleitung für 3 Endoskopie-Abteilungen in verschiedenen Krankenhäusern verantwortlich. Frau Bichel ist Gründungsmitglied der DEGEA sowie Dozentin und Organisatorin von unterschiedlichen Veranstaltungen im Bereich Fort- und Weiterbildung. Für den Bereich Schleswig-Holstein ist sie Ansprechpartnerin für die DEGEA und mit anderen KollegInnen verantwortlich für den Endoskopie-Zirkel in Schleswig-Holstein.