Psychiatr Prax 2018; 45(S 01): S15-S20
DOI: 10.1055/a-0554-6744
Kritisches Essay
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Glück trotz psychischer Erkrankung?

Happiness in Spite of Mental Disease?
Sibylle Prins
Bielefeld
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Publikationsdatum:
03. Juli 2018 (online)

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Zusammenfassung

Das Wort „trotz“ und das Fragezeichen im Titel des Beitrags legen nahe, dass eine psychische Erkrankung dem Glück entgegensteht. Tatsächlich ist eine psychische Erkrankung zunächst etwas, was unglücklich macht. Das liegt nicht zuletzt an den mit der Krankheit verbundenen psychosozialen Konsequenzen. Psychiatrieerfahrene sind bei den klassischen Glücksquellen häufig benachteiligt. Doch zum einen ist es gar nicht klar, ob es im Leben immer nur darauf ankommt, glücklich zu sein. Unglückliche Menschen haben der Welt viel gegeben (z. B. als Philosophen und Künstler). Und zum anderen kann man auch das Glück haben, nicht nur trotz, sondern wegen einer psychischen Erkrankung glücklich zu werden. Der Beitrag endet mit einer illustrativen Geschichte vom unverhofften Besuch des Glücks.

Abstract

The title’s mode “in spite of“ suggests that being mentally ill is an obstacle to happiness. Indeed, mental disorders usually tend to preclude happiness. This is at least partly due to the psycho-social consequences of such a disease. There are many hurdles for people with mental illness that exclude them from the sources of happiness. However, on the one hand we have to realize that happiness may not be the most important thing in life, and on the other hand, one may still become happy not only in spite of but even because of being mentally ill. The article closes with an illustrative tale about an unexpected visit by happiness.