Die Sektion Endoskopie ist mit derzeit 493 Mitgliedern eine der großen Sektionen in
der DGP. Die
Endoskopie profitiert stark von neuen technologischen Entwicklungen und hat dadurch
zunehmende
Bedeutung in der Diagnostik und Therapie auf dem Gebiet der Pneumologie und auch bei
zahlreichen
nicht pneumologischen Erkrankungen mit Beteiligung der Lunge oder der Atemwege. Die
Kombination
mit sonografischen Verfahren ist zunehmend möglich und erschließt neue
Einsatzbereiche.
Das große Interesse vor allem der jungen Kolleginnen und Kollegen zeigt sich auch
in den regelmäßig veranstalteten Bronchoskopie- und Thorakoskopiekursen in allen großen
pneumologischen Zentren (u. a. in Heidelberg, Essen, Gauting, Hemer, Ballenstedt und
Nürnberg), die fast immer frühzeitig ausgebucht sind. Einen besonderen Stellenwert
hat dabei die Veranstaltung Thorakale Endoskopie, die in Heidelberg oder Hemer im
jährlichen Wechsel im Januar stattfindet.
Eng verbunden mit den neuen Entwicklungen ist auch die Arbeitsgruppe Klinische Zytologie
in der Pneumologie, die aktiv Zytologiekurse veranstaltet. Dabei wird gewonnenes Material
unverzüglich untersucht. Durch diese unmittelbare Rückkopplung können Probenentnahmen
besser optimiert werden.
Die endoskopische Lungenvolumenreduktion zur Therapie des schweren Lungenemphysems
ist zwar seit weit mehr als zehn Jahren bekannt. Allerdings werden die Ergebnisse
erst in den letzten Jahren zunehmend besser durch differenziertere Methoden und eine
Verfeinerung der Vorgehensweisen, wenn auch z. T. durch Inkaufnahme von höheren Pneumothoraxraten.
Der Patient ist jetzt nach entsprechender Aufklärung eher in der Lage, selbst zu entscheiden,
welche Risiken er für die Besserung der Lebensqualität eingehen kann und möchte.
Das Management der zentralen Atemwegsstenosen und andere Interventionen gehören zu
den Kernbereichen der Endoskopie. Die Schwierigkeit besteht oft darin, geeignete Patienten
im Vorfeld zu identifizieren und ihnen damit frühzeitig den Nutzen durch eine Bronchoskopie
zukommen zu lassen. Ein wachsender Stellenwert ist auch in den Bereichen Intensivmedizin
und Altersmedizin zu erwarten.
Insgesamt waren die PG-Kurse, das Frühseminar und die Symposien der Sektion Endoskopie
sehr gut besucht. Dass viele Veranstaltungen gemeinsam mit anderen Sektionen durchgeführt
werden, liegt am integrativen Charakter des Bereiches Endoskopie. Das wird in Zukunft
sicherlich weiter zunehmen. Neue therapeutische Optionen werden in Zukunft u. a. bei
Lungenkarzinomen häufiger Re-Biopsien notwendig machen, um z. B. Treibermutationen
oder einen histologischen Wandel nachzuweisen. Zusammen mit der Sektion Pneumologische
Onkologie wurde ein Positionspapier erstellt, das demnächst bei der „Pneumologie“
zur Veröffentlichung eingereicht wird.
Mitglieder unserer Sektion sind aktiv beteiligt an Stellungnahmen des Gemeinsamen
Bundesausschusses (zum Vorbericht über die vorläufige Nutzenbewertung des IQWiG zu
den Verfahren zur Lungenvolumenreduktion beim schweren Lungenemphysem sowie der frühen
Nutzenbewertung der gezielten Lungendenervierung durch Katheterablation bei chronisch
obstruktiver Lungenerkrankung) und der Bundesärztekammer (Bronchoskopie unter Einsatz
eines elektromagnetischen Navigationssystems).
Zahlreiche Mitglieder der Sektion Endoskopie sind national und international in weiteren
Fachgesellschaften aktiv (ERS, EABIP, WABIP und andere) und fördern damit ganz besonders
die wissenschaftliche Entwicklung auf diesem Gebiet.
Der starke Zusammenhalt in der Sektion zeigt sich auch in der großen Bereitschaft,
die weiteren anstehenden Aufgaben zu übernehmen.
Das nächste Sektionstreffen findet voraussichtlich am Freitag, den 25. Januar 2019
in der Lungenklinik Hemer im Rahmen der „Thorakale Endoskopie 2019“ statt.
Dr. med. Manfred Wagner, Nürnberg
PD Dr. med. Kaid Darwiche, Essen