Zusammenfassung
Das Trousseau-Syndrom ist eine klinische Herausforderung und kann facettenreich und
nicht selten fulminant verlaufen. Wir berichten über einen klinischen Fall einer Patientin
die sich initial mit einer Thrombophlebitis saltans in unserer Ambulanz vorstellte.
Der weitere klinische Verlauf stellte sich bei arteriellen und venösen Thrombosen
und möglichen paradoxen Embolien dramatisch und rasch progredient dar. Im Staging
ergab sich der dringende Verdacht auf das Vorliegen eines metastasierten Zervixkarzinoms.
Bei weiter zunehmender schneller klinischer Verschlechterung mit progredienter Vigilanzminderung
bei rezidivierenden thrombembolischen Ereignissen, persistierender Anurie und Progredienz
der ischämischen Areale entschied man sich in Anbetracht des schweren und komplexen
Erkrankungsmusters gegen eine Fortsetzung der medizinischen Maßnahmen. In Zusammenschau
der Klinik und der apparativen Diagnostik stellten wir die Diagnose eines Trousseau-Syndroms.
Die Patientin verstarb 15 Tage nach Erstvorstellung in unserer angiologischen Sprechstunde.
Bei rezidivierenden episodischen oder foudroyant verlaufenden Thrombophlebitiden,venösen
und arteriellen Thrombosen bzw. Thrombembolien sollte an ein paraneoplastisches Geschehen
gedacht und eine maligne Grunderkrankung gesichert bzw. ausgeschlossen werden.
Schlüsselwörter
Trousseau-Syndroms - Thrombophlebitis saltans - Thrombose - paradoxe Embolie - thromembolisches
Ereignis - fulminant