Zusammenfassung
Einleitung: Zur Therapie der Stammvaricosis der Vena saphena magna stehen u.a. die
Kombination Crossektomie/ Stripping und die endoluminale Lasertherapie zur Verfügung,
jedoch bislang ohne statistisch belastbare Daten.
Material und Methode: Perioperativ, nach 2 und 6 Monaten, wurden sonographische und
klinische Parameter in einer prospektiven randomisierten dreiarmigen Multicenter-Studie
zwischen der endoluminalen Lasertherapie, der invaginierend durchgeführten, modifizierten,
offen operativen Therapie der Stammvarikosis der Vena saphena magna und der endoluminalen
Lasertherapie (Laser-prozedur mit 980 nm Laser (Biolitec), Continuous-Mode-Verfahren
mit 30 Watt) vergli-chen. Initial und nach 2 Monaten wurden Daten von 449 Patienten,
nach 6 Monaten von 388 Patienten erhoben. Zielparameter waren die sonographischen,
inguinalen Refluxbefunde einschließlich durchströmter Seitenäste und deren Bezug zu
klinischen Rezidiven.
Ergebnisse: In den beiden Lasergruppen wurden signifikant mehr crossennahe Seitenäste
gefunden als in der operativen Therapie. Es gab zu diesem Zeitpunkt keinen statistisch
signifikanten Zusammenhang zwischen Refluxbefunden und klinischen Rezidiven. Die Re-flux-
und Rezidivbefunde zeigten im zeitlichen Verlauf keine intraindividuelle Konstanz.
Bezüglich der Endpunkte Ödeme, Lymphödeme, neurologische Sensibilitätsstörungen, Matting
und postoperative Einschränkungen gab es signifikant mehr Lymphödeme, lokale Sensibilitätsstörungen
und Saphenusschäden in den beiden Lasergruppen.
Diskussion: Mit längerfristigen Nachuntersuchungen muss die Bedeutung der crossenahen
Seitenäste für die Entwicklung klinischer Rezi-dive geklärt werden. Aufgrund des Nebenwirkungsprofils
kann die verwendete Lasertechnik nicht als schonenderes Verfahren gegenüber der klassischen
Operation bezeichnet werden.
Schlüsselwörter
EVLT - Crossektomie - Crosserezidiv - rct - Nebenwirkungen - Ultraschall