Pneumologie 2010; 64 - A14
DOI: 10.1055/s-2010-1268893

Einsatz des COPD Assessment Test im stationären Bereich

A Pechmann 1, EW Schmidt 1
  • 1Klinik für Innere Medizin IV, Klinikum Chemnitz gGmbH, Chemnitz

Einleitung: Im September 2009 wurde zur Beurteilung der Lebensqualität von Patienten mit COPD der COPD Assessment Test (CAT) eingeführt. Der Einsatz des CAT-Bogens ist bisher vornehmlich im ambulanten Bereich erfolgt. Wir wollten prüfen, ob der Einsatz auch im stationären Bereich sinnvoll ist.

Methodik und Ergebnisse: Wir baten 25 Patienten mit einer exazerbierten COPD jeweils bei Aufnahme und vor Entlassung einen CAT-Bogen auszufüllen. Erfasst wurden zudem Patientenalter und -geschlecht, GOLD-Stadium, Verweildauer und die Notwendigkeit einer oralen Kortisontherapie.

Eingeschlossen wurden 25 Patienten im Alter von 34 bis 89 (im Mittel 70 Jahre). Entsprechend der GOLD-Kriterien bestand in 5 Fällen ein Schweregrad II, sechsmal lag eine COPD GOLD III vor, die übrigen Patienten hatten einen Schweregrad IV.

Zum Aufnahmezeitpunkt lag die Punktzahl im CAT im Mittel bei 24,1 (15–36). Die Patienten im GOLD-Stadium IV gaben erwartungsgemäß mehr Beschwerden an, als in Stadium II und III (25,9 versus 21,8 Punkte).

Die mittlere Punktzahl zum Entlassungszeitpunkt war mit 18,7 um 5,4 Punkte niedriger als am Aufnahmetag. Es verbesserten sich subjektiv 18 Patienten (um 1–28 Punkte), von denen 11 einen niedrigeren Grad der Beeinträchtigung erreichten, 2 Patienten konnten keine Veränderung ausmachen und bei 5 Patienten hatte sich das Befinden verschlechtert (um 1–4 Punkte). Patienten mit Schweregrad II und III verbesserten sich im Mittel deutlich um 7,9 Punkte, Patienten mit Schweregrad IV besserten sich dagegen nur um 3,3 Punkte.

Zusammenfassung:Wie zu erwarten, korrelieren der COPD-Schweregrad und die Punktzahlen im CAT bei Aufnahme und insbesondere bei Entlassung gut miteinander. Im Verlauf konnte eine Verbesserung des Testergebnisses von 5,4 Punkten im Mittel erreicht werden, Patienten im Stadium IV verbesserten sich jedoch nur gering, bei 5 Patienten in diesem Stadium kam es sogar zu einer subjektiven Verschlechterung. Für den überwiegenden Teil der stationären Patienten (diejenigen mit schwergradiger COPD GOLD IV) ist der Test zur Therapiekontrolle daher ungeeignet. Er kann aber ein Baustein im Gesamtkonzept werden, zum Beispiel um anhand der vorherrschenden subjektiven Beschwerden Empfehlungen für die weitere ambulante Betreuung abzuleiten.