Unspezifische bronchiale Provokation (UBP) im modifizierten 2-Stufen-Test, Vergleich der Provokationssubstanzen Carbachol und Metacholin mit der Provojet®- Methode

Einleitung:

Der UBP dient zum Nachweis einer unspezifischen bronchialen Hyperreagibilität (UBH) und gehört zum Standard in der pneumologischen Diagnostik, wobei bezüglich seiner Durchführung eine starke Heterogenität vorliegt. Als Provokationssubstanzen werden am häufigsten Metacholin, Carbachol und Histamin verwendet.

Methoden:

Es wurden insgesamt 1166 Patienten in die bizentrische prospektive Datenerfassung einbezogen (2 pneumologische Praxen Thüringens). Die Testreihen mit Metacholin und Carbachol wurden hinsichtlich Häufigkeit der positiven Reaktionen und der übermäßig positiven Reaktionen verglichen. Es wurden Lungenfunktion und Applikation der Provokationssubstanzen (2,5%ige Testlösungen, Provo-Jet®-Methode, modifizierter 2-Stufen-Test) mit gleichen Geräten und Methoden und nach einem statistisch ermittelten Randomisationsplan durchgeführt.

Ergebnisse:

Die Auswertung ergab einen signifikant höheren Anteil von positiven Provokationen (p ≤0,001) bei Carbachol (44,3%) gegenüber Metacholin (33,7%), keine Signifikanz zeigte sich bezüglich des Anteils positiver Reaktionen in Stufe 1 und 2 (p=0,56) und bezüglich der Häufigkeit leicht und schwer übermäßig positiver Reaktionen.

Die Kostenaufstellungen konnten eine deutliche Überlegenheit der Bolusmethode mit 2,5%iger Carbachol- Lösung (0,84 € pro Untersuchung) gegenüber der Reservoirmethode mit Provokit® (0,33%ige Metacholin- Lösung, 13,35 € pro Untersuchung) und der Bolusmethode mit 2,5%iger Metacholinlösung (1,00 € pro Untersuchung) belegen.

Zusammenfassung:

Die in dieser Arbeit geprüften Provokationssubstanzen Metacholin und Carbachol sind bezüglich der Häufigkeit leicht und schwer übermäßig positiver Reaktionen vergleichbar, wobei bezüglich positiver Provokationsreaktionen Carbachol potenter scheint.

Somit kann der modifizierte 2-Stufen-Test mit Carbachol (2,5%ige Lösung) und der Provojet®- Methode für den pneumologischen Praxis- und Klinikalltag wegen seiner offenbar potenteren Aussagekraft, gleichen Unbedenklichkeit und geringeren Kosten im Vergleich zu Metacholin als Routineverfahren empfohlen werden.