Pneumologie 2010; 64 - A4
DOI: 10.1055/s-2010-1268883

EBUS: Ergebnisse in der klinischen Routine und erweiterte Anwendungen

S Eisenmann 1, C Busch 1, W Schütte 1
  • 1Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH, Halle

Einleitung: Der endobronchiale Ultraschall (EBUS) ist zum integralen Bestandteil in der noninvasiven Diagnostik bei unklarer mediastinaler Lymphadenopathie geworden. Die Studienlage zeigt in Kombination mit transösophagealem Ultraschall (EUS), dass die diagnostische Mediastinoskopie einer Vielzahl der Patienten bei maligner Grunderkrankung und Sarkoidose erspart werden kann. Über den Routineeinsatz des EBUS im klinischen Alltag gibt es kaum Berichte.

Methoden: In unserer Einrichtung wird der lineare EBUS seit 2009 durchgeführt, dabei legen wir Wert auf eine ausschließlich flexible Untersuchungstechnik. Mittels effektiver Kurznarkose (Midazolam, ggf. Propofol) waren alle Patienten (n=140) problemlos zu untersuchen. Die zytologische Aufarbeitung erfolgt durch zwei getrennte Zytologen. Die Ergebnisse sind bei bekannter maligner Grunderkrankung (thorakal und extrathorakal) und Sarkoidoseverdacht entsprechend denen der aufgeführten Studien. Zusätzlich wurden Patienten mit suspekter mediastinaler Lymphadenpathie ohne maligne Grunderkrankung untersucht. Die Indikationen waren gleich verteilt. Unzreichende zytologische Beurteilbarkeit (n=12) bestand insbesondere, wenn präinterventionell kein Malignitätsverdacht bestand. Hier wurde bei Patientenwunsch mittels Mediastinoskopie eine histologische Sicherung angestrebt, jeweils ohne Nachweis pathologischer Befunde. Die zytologische Befundinterpretation zeigt höhere Genauigkeit bei der Auswertung in erfahrenen zytologischen Labors. Relevante Komplikationen traten, auch bei gezielter transvasaler Herdpunktion, nicht auf. Seit 12/2009 führen wir außerdem die transösophageale Sonografie komplikationslos mit dem vorhandenen EBUS-Gerät durch, sodass in einem Untersuchungsgang das Mediastinum komplett untersucht wird. Transösophageale Punktionen wurden bisher komplikationslos durchgeführt, die Auflösung des 7,5 mHz-Schallkopfes ist für die den Pneumologen wichtige Lymphknotenbeurteilung ausreichend.

Ergebnisse: Der EBUS ist zytologische Assistenz ist dabei nötig. Das komplette mediastinale Staging ist durch die gleichzeitige transösophageale Untersuchung mit dem gleichen Untersuchungsgerät in einem Untersuchungsgang möglich und empfehlenswert.