Anti-oxidative und anti-inflammatorische Effekte der Rosmarinsäure und verschiedener Basilikumarten

Einleitung: Oxidativer Stress ist das Ergebnis eines Ungleichgewichtes zwischen der Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies und ihrer effektiven Beseitigung durch protektive Antioxidantien. Nachdem oxidativer Stress auch in der Pathogenese des Systemischen Inflammatorischen Response-Syndroms und des multiplen Organversagens bei kritisch Kranken beteiligt ist, wird die Verabreichung von Antioxidantien als begleitende Maßnahme in dieser Situation seit langem diskutiert. Dabei ist es unklar ob potentielle anti-inflammatorische Effekte direkt auf die anti-oxidative Wirkung zurückgeführt werden können. Das Ziel dieser Studie war es, sowohl anti-oxidative als auch anti-inflammatorische Effekte von verschiedenen Basilikumarten und von deren Inhaltsstoff Rosmarinsäure zu untersuchen.

Methoden: Die direkte anti-oxidative Kapazität der methanolischen Extrakte der Basilikumarten Ocimum americanum (BE 1), O. basilicum (BE 2) und O. tenuiflorum (BE 3) sowie der Rosmarinsäure wurde im zellfreien TEAC (Trolox equivalent anti-oxidativ capacity) Test gemessen, wohingegen die anti-inflammatorische Aktivität in differenzierten myelomonozytären U937 Zellen nach LPS Stimulation bestimmt wurde.

Ergebnisse: Im TEAC Test zeigten alle Basilikumextrakte anti-oxidative Kapazität von jedoch unterschiedlichem Ausmaß (BE 3 > BE 2 > BE 1). Interessanter Weise zeigten die 3 Extrakte in der höchsten nicht toxischen Konzentrationen jedoch eine Erhöhung der TNF-α Produktion nach LPS Stimulierung um 14±5% (BE 1), 22±2% (BE 2), + 28±12% (BE 3). Die Rosmarinsäure zeigte sowohl anti-oxidative als auch eine konzentrationsabhängige anti-inflammatorische Aktivität (-38±11%, p<0.05).

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass sowohl die getesteten Basilikumextrakte als auch die Rosmarinsäure anti-oxidative Wirkung aufweisen. Im Bezug auf die anti-inflammatorische Aktivität verhalten sich die Basilikumextrakte jedoch gegenläufig zur Rosmarinsäure. Somit kann in unserem Modellsystem kein direkter Zusammenhang zwischen anti-oxidativer und anti-inflammatorischer Aktivität hergestellt werden. Es bleibt jedoch zu klären, welche der Inhaltsstoffe der Basilikumextrakte für deren pro-inflammatorische Aktivität verantwortlich sind.