Aktuelle Ernährungsmedizin 2008; 33 - A10_1
DOI: 10.1055/s-2008-1079437

Einfluss konjugierter Linolsäure auf die menschliche Darmmikrobiota

S Krämer 1, S Spät 1, K Venema 2, D Bell 1
  • 1Cognis GmbH
  • 2TNO quality of life

Einleitung: In Tierstudien konnte gezeigt werden, dass konjugierte Linolsäure (CLA) einen positiven Einfluss auf Erkrankungen mit chronischen Entzündungen, wie z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) hat. Da intestinale Bakterien eine wichtige Rolle in der Pathogenese von CED spielen, haben wir in der vorliegenden Studie den Einfluss von CLA auf die Zusammensetzung der Darmmikrobiota, die Produktion kurzkettiger Fettsäuren und den Umbau von primäre in sekundäre Gallensäure untersucht.

Methoden: Die Experimente wurden an einer mit Antibiotika behandelten Mikrobiota in dem TNO in vitro Modell eines Dickdarms durchgeführt. Nach Zugabe von CLA, Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidum (LAB) oder CLA in Kombination mit LAB wurde die Zusammensetzung der Mikrobiota mittels selektiver und nicht-selektiver Kulturplatten, die Synthese kurzkettiger Fettsäuren mittels Gaschromatographie und der Umbau von Gallensäure mittels Massenspektrometrie erfasst.

Ergebnisse: Sowohl LAB als auch CLA begünstigen das Wachstum von Bifidobacterium, Lactobacillus, Bacteroides, total Anaerobier und Enterobacteriaceae nach Antibiotikagabe. Das Wachstum Sulfit reduzierender Bakterien wurde nach Gabe von LAB bzw. CLA stark reduziert. Des Weiteren reduzierte sowohl LAB als auch CLA die kumulative Produktion kurzkettiger Fettsäuren, insbesondere Acetat. Die Propionat Synthese wurde durch CLA induziert und durch LAB reduziert. Die relative Menge an Butyrat wurde durch LAB induziert und wiederum durch CLA reduziert. Letztlich konnte gezeigt werden, dass die Kombination aus CLA und LAB zu einer starken Reduktion der sekundären Gallensäure Deoxycholinsäure und Lithocholinsäure führte.

Schlussfolgerungen: CLA begünstigt die Wiederherstellung der Microbiota nach Antibiotikatherapie in ähnlicher Weise wie LAB. Des Weiteren beeinflusst CLA die Produktion kurzkettiger Fettsäuren und die Bildung sekundärer Gallensäuren.