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DOI: 10.1055/s-2008-1079069
Besonderheiten der Versorgung II: Kinderchirurgie und schwere Fehlbildungen: Gastroschisis, Omphalozele, Zwerchfellhernie, Spina bifida, obstruktive Uropathie
Oesophagusatresie
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Häufigkeit: 1:4000
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Polyhydramnion
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Symptome: Speichelfluss, Husten, Würgen
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Diagnostik: Magensonde, Röntgen (ohne Kontrastmittel)
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Versorgung: MS im Pouch am Sog (wenn Vorhanden Doppel-Katheter) oder repetetive Aspirationen, Möglichst keine Intubation, Verlegung in Zentrum.
Zwerchfellhernie
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Häufigkeit: 1:4000–5000
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Pathophysiologie: fehlender Verschluss des ZF (links am häufigsten), viszerale Organe (Leber, Magen, Darm) gleiten in den Thorax, Malrotation, Kompression der Lunge und Lungenhypoplasie.
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Polyhydramnion
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Symptome: Atemnotsyndrom, fehlende Atemgeräusche
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Diagnostik: Klinisch, Röntgen
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Versorgung: Als eine der ersten Handlungen MS legen, falls intubiert werden muss ist eine MS zuvor obligat (Gefahr von Spannungs-Gastrothorax), Verlegung in Zentrum.
Omphalocele
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Pathologie: Herniation der Viszera in die Nabelschnur.
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Befunde: Darmstrukturen von Membran bedeckt, befindet sich in der Mittellinie, immer große Defekte, häufig Leber in der Zele, keine entzündliche Veränderungen des Darmes.
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Häufig mit Syndromen assoziert (30–70%), TG, Knaben.
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Immer Malrotation.
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Diagnostik: Pränatal durch US.
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Versorgung:
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Transport und Lagerung: Plastik-Sack steril od. in sterile, feuchte Gaze.
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Abklärung von assoz. Fehlbildungen.
Gastroschisis
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Pathologie: Herniation der Viszera durch eine Lücke in der Abdominalwand.
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Befunde: Darmstrukturen ungedeckt, Lücke befindet rechts (90%) der Nabelschnur, meist kleinere Defekte, starke entzündliche Veränderungen des Darmes (keine Deckung in Utero)
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Selten mit Syndromen assoziert, meist FG, geleg. zusätzl. Atresie.
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Immer Malrotation.
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Diagnostik: Pränatal durch US.
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Versorgung:
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Transport und Lagerung: Plastik-Sack steril od. in sterile, feuchte Gaze.
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Lagerung der Viszera auf dem Bauch zur Vermeidung von Gefäßabknickung.
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Abklärung von assoz. Fehlbildungen.
Neuralrohrdefekte (MMC)
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Häufigkeit: 1:5000–10000
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Emryologie: Neuralrohr bildet sich in den ersten 25d
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Intrauterine Diagnose möglich im US + AFP screening.
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Folsäureprophylaxe
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Versorgung:
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Sektio!
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Latexfreie Handschuhe/Katheter etc. wenn möglich.
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Seitenlage (vermeiden von Rupturen).
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Steriles Abdecken mit Telfa + feuchten Kompressen (Vermeidung von Trauma, Infekte, Mekoniumkontamination und Austrocknung).
Obstruktive Uropathie
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Ureterabgangsstenose, prim. obstruktiver Megaurether, Posteriore Urethralklappen.
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Frühzeitige postnatale Abklärung notwendig zur Diagnosestellung und Vermeidung von Komplikationen.