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DOI: 10.1055/s-2008-1078986
Soluble Fas (sFas) im Liquor von Frühgeborenen mit zystischer Periventrikulärer Leukomalazie bei Posthämorrhagischem Hydrozephalus
Hintergrund: Intraventrikuläre Hirnblutung (IVH) und Posthämorrhagischer Hydrozephalus (PHHC) haben bei Frühgeborenen gravierenden Einfluss auf die neurologische Morbidität. Die Mechanismen, die im Rahmen von PHHC zur Schädigung von Hirnzellen führen, sind weitgehend unklar. In vorigen Studien fanden wir bei Patienten mit PHHC hohe Expression von IL-18 und IFN-γ im Liquor assoziiert mit zystischen Läsionen der weißen Hirnsubstanz (cystic white matter damage=cWMD). Um zu untersuchen, ob apoptotische Prozesse bei PHHC eine Rolle spielen und ob diese mit cWMD korrelieren, wurden in der aktuellen Studie Liquorkonzentrationen von soluble Fas (sFas) analysiert. Methode: Die Diagnose einer cWMD wurde bei Patienten mit PHHC mittels kraniellem Ultraschall gestellt bzw. ausgeschlossen. Liquorkonzentrationen von sFas wurden bei 8 PHHC Patienten ohne cWMD, 17 PHHC Patienten mit cWMD und 24 neurologisch gesunden Neugeborenen nach Lumbalpunktion zum Ausschluss einer Meningitis mittels ELISA bestimmt. Ergebnisse: sFas Liquorwerte von PHHC Patienten (Median 1,41ng/ml, Spannweite 0,51–3,06) waren höher als die der neurologisch gesunden Neugeborenen (Median 0ng/ml; Spannweite 0–0,43ng/ml; p=0,001). sFas Liquorwerte der PHHC Patienten mit cWMD (Median 1,47ng/ml, Spannweite 0,98–3,06ng/ml) waren signifikant höher als jene von PHHC Patienten ohne cWMD (Median 1,08ng/ml, Spannweite 0,51–2,79ng/ml; p=0,02). sFas Konzentrationen im Liquor korrelierten nicht mit Liquor-Protein, Gestationalter oder Geburtsgewicht. Diskussion/Fazit: Die vorliegenden Daten sprechen dafür, dass Apoptose bei Hirnparenchymchäden im Rahmen von PHHC eine Rolle spielt. Als Auslöser der Apoptose kommen u.a. inflammatorische Prozesse in Frage, da pro-apoptotische Zytokine wie IL-18 und IFN-γ bei Patienten mit PHHC und cWMD ebenfalls erhöht sind. Anhand der aktuellen Studie ist sFas ein potentieller Kandidat als klinischer Marker für cWMD. In künftigen Studien sollten Werte von sFas zu einem möglichst frühen Zeitpunkt nach IVH im Zusammenhang mit dem langfristigen klinischen Verlauf untersucht werden.