Z Geburtshilfe Neonatol 2008; 212 - HV18
DOI: 10.1055/s-2008-1078774

NCPAP – Physiologie und Grundlage des Prinzips

H Fusch 1
  • 1Ernst-Moritz-Arndt Universität, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Greifswald

Beim frühen nasalen CPAP (Continous positive airway pressure) werden trotz Surfactantmangels die terminalen (und auch die zentralen) Atemwege des Frühgeborenen offengehalten. Das funktionelle Residualvolumen steigt, das Ausmaß der Fehlverteilung von Luft in der Lunge mit überblähten und dystelektatischen Bereichen wird durch CPAP gemildert. Mehrere Studien zeigen, dass die frühe Applikation von nasalem CPAP für die Behandlung des weniger schweren Atemnotsyndroms auch bei sehr kleinen und unreifen ausreichend sein kann. Es gibt Hinweise darauf, dass die Behandlungsergebnisse bezüglich chronischer Lungenkrankheit (CLD) günstig beeinflusst werden. Die pathophysiologischen Grundlagen der Ateminsuffizienz durch Surfactantmangel werden dargestellt und eine Übersicht über publizierte Behandlungsergebnisse bzw. klinische Studien gegeben. Weiterentwicklungen wie Ansätze zur Applikation von Surfactant unter nCPAP-Therapie werden diskutiert.