Z Geburtshilfe Neonatol 2008; 212 - HV10
DOI: 10.1055/s-2008-1078770

Lebensqualität bei extrem frühgeborenen Kindern

D Wolke 1
  • 1The University of Warwick, Coventry, Großbritannien

Ziel. Lebensqualitaet ist nicht einheitlich definiertes Konzept und kann unterschiedliche Domaenen Im Leben der Untersuchten betreffen. Fuer die Untersuchung von Fruehgeborenen wird haeufig besonders die gesundheitsbezogene Lebensqualitaet (HRQL) durch Instrumente wie den Health Untility Index untersucht. Einleitend wird ein Ueberblick ueber die wesentlichen Befunde zur HRQL bei sehr Fruehgeborenen aus der Literatur gegeben. Die meisten Studien stammen aus Nordamerika und meogen keine direkte Vergleichbarkeit gegenueber Studien im deutschsprachigen Bereich. Methode. Zur direkten Vergleichbarkeit fuehrten wir eine Studie zum HRQL (HUI 3) in drei geographische definierten Kohorten von extrem Fruehgeborenen (<1001) in Kanada (Saroj Saigal), den Niederlanden (POPS Studie) und Deutschland (Bayerische Entwicklungsstudie) wenn die Fruehgeborenen 12–16 Jahre alt waren durch. Ergebnisse. Die Ueberlebensrate war aehnlich in den drei Kohorten (71%-90%). Allerdings signifikante Unterschiede in der Lebensqualitaet wurde zwischen den Kohorten gefunden mit den hoehsesten HRQL Werten fuer die ELBW aus den Niederlanden. Die deutschen ELBW hatten die niedrigsten HUI 3 Werte unabhaengig vom Geburtsgewicht, Tragzeit oder Vorliegen einer CP. Diese Unterschiede konnten hauptsaechlich auf Unterschiede in dem „Kognition“ Gesundheitsattribut zurueckgefuehrt werden. Die Niederlande hatten ein wenig invasives Behandlungsregime mit geringerer und kuerzerer Beatmungsrate waehrend in Bayern hoch intensiv und aggressiv behandelt wurde. Konklusion: Die Ergebnisse zur Lebensqualitaet in einem Land koennen nicht auf ein anderes unkritisch uebertragen werden. Unsere Ergebnisse weisen auf ein durchaus große Variation in der Lebensqalitaet hin, die insbesondere durch Unterschiede im Behandlungsansatz und soziooekonomische Verhaeltnisse begruendet ist. Danke an das gesamte Studienteam: Erik Verrips, Ton Vogels, Saroj Saigal, Renate Meyer, Lorraine Hoult, Pauline Verloove-Vanhorick.