Rofo 2008; 180(4): 284
DOI: 10.1055/s-2008-1077145
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Arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie - Wandbewegungsstörungen frühzeitig erkennen

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Publication Date:
24 April 2008 (online)

 

Der plötzliche Herztod ist häufig die erste Manifestation einer arrhythmogenen rechtsventrikulären Dysplasie (ARVD). Eine spezielle Form der EKG-getriggerten Szintigrafie könnte nach Ansicht französischer Radiologen ein Screening dieser häufig zu spät erkannten genetischen Erkrankung ermöglichen. J Nucl Med 2007; 48: 1416-1423

Selektive Koronarangiografie der linken Koronararterie mit Darstellung von Hauptstamm, RIVA (R. interventricularis anterior) sowie RCX (R. circumflexus) mit leichtgradiger proximaler Stenosierung. (Bild: Thelen M/ Erbel R/ Kreitner K-F/ Barkhausen J (Hrsg.). Bildgebende Kardiodiagnostik. Thieme 2007).

Die ARVD führt bereits in jungen Lebensjahren zu einer fettig-fibrösen Degeneration des Myokards. Die Patienten entwickeln bald ventrikuläre Herzrhythmusstörungen, die jederzeit in ein Kammerflimmern münden können. Etwa ein Fünftel aller plötzlichen Herzstillstände im Alter von unter 35 Jahren sind auf die ARVD zurückzuführen. Die rechtzeitige Diagnose kann also lebensrettend sein. Neben EKG-Veränderungen gehören rechtsventrikuläre Funktionsstörungen zu den wichtigsten frühen Veränderungen. Sie lassen sich mit einer Angiografie und neuerdings auch mittels Kernspintomografie darstellen. Doch die Untersuchung erfordert viel Geschicklichkeit vom Radiologen. Außerdem sind die Ergebnisse wegen Überlagerungen mit den großen Arterien nicht leicht zu interpretieren. Dies gilt insbesondere bei jenen Patienten, bei denen nur Teile des rechten Ventrikels von der ARVD geschädigt sind.

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