Frauenheilkunde up2date 2008; 2(3): 205
DOI: 10.1055/s-2008-1076833
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
19 June 2008 (online)

Über den Herausgeber:

Prof. Dr. G. Emons ist seit 1998 Direktor der Universitäts-Frauenklinik Göttingen. Das Studium der Humanmedizin hat er in Bonn und Lübeck absolviert. Er fertigte im Institut für Biochemische Endokrinologie der Medizinischen Universität Lübeck seine Doktorarbeit an und war dort drei Jahre lang als wissenschaftlicher Assistent tätig. Er befasste sich mit dem Östrogenstoffwechsel und den Wirkungen von Östrogenen auf das Gehirn und die Hypophyse. Nach einem Forschungsaufenthalt an den National Institutes of Health, Endocrinology and Reproduction Research Branch erweiterte sich sein Interessengebiet auf das Gonadotropin-Releasing-Hormon-System in der Hypophyse sowie in Malignomen. 1986 erfolgte die Habilitation für das Fach „Biochemische Endokrinologie”.

Seine klinische Weiterbildung begann er 1982 an der Universitäts-Frauenklinik Lübeck, wo er 1987 Oberarzt wurde. 1988 erhielt er die Anerkennung als Arzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und die Erweiterung der Venia legendi für dieses Fach. Von 1990 bis 1998 war Prof. Emons Oberarzt, zuletzt Leitender Oberarzt an der Universitäts-Frauenklinik Marburg.

Forschungsschwerpunkte der von Prof. Emons geleiteten Klinik sind u. a. die hormonelle Regulation von Mamma- und Genitalkarzinomen, Tumorangiogenese, ovarielle Stammzellen, Gentherapie und die Entwicklung von zielzellspezifischen Tumortherapien.

Prof. Emons ist seit ihrer Gründung Mitglied der Kommissionen Ovar und Uterus der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) und hat an der Erarbeitung der Leitlinien für diese Karzinome mitgewirkt. Seit 2004 ist er stellvertretender Vorsitzender der AGO. Er gehört der Studienleitgruppe der AGO-Studiengruppe an.

Seit 2005 ist er Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.

Prof. Emons ist Weiterbildungsbeauftragter der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Er war bzw. ist Mitglied der Editorial Boards vom „European Journal of Endocrinology”, „Endocrine Related Cancer”, „Trends in Endocrinology and Metabolism”, „International Journal of Gynecological Cancer”, „Onkologie” und „Frauenheilkunde up2date”.

Liebe Leserinnen und Leser,

intrauterine Infektionen stellen nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für Fehlbildungen und Schwangerschaftskomplikationen dar. Der Beitrag von Stein et al. beschreibt den aktuellen Kenntnisstand zu dieser Problematik.

Thrombophilien führen in der Schwangerschaft zu Thromboembolie, Präeklampsie, vorzeitiger Plazentalösung, rezidivierenden Aborten und anderen Komplikationen. Gerinnungsstörungen, die mit Blutungen assoziiert sind, stellen eine wichtige Ursache der maternalen Mortalität dar. Stein et al. geben aktuelle Empfehlungen zum Management geburtshilflicher Koagulopathien.

Die Einführung der Zervixkarzinomfrüherkennung im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms im Jahre 1971 führte zu einer dramatischen Abnahme der Häufigkeit der invasiven Form dieses Karzinoms. Obwohl dies einer der größten Erfolge unseres Faches in den letzten 50 Jahren darstellt, wird diskutiert, ob andere Methoden nicht zeitgemäßer seien. Hillemanns und Löhning stellen den gegenwärtigen Stand der gesetzlichen Früherkennungsprogramme in Deutschland dar, in denen Gynäkologen und Gynäkologinnen weiterhin eine zentrale Rolle spielen.

Trotz aller Fortschritte in der Bildgebung haben interventionelle diagnostische Verfahren in unserem Fach eine große Bedeutung. Bartz und Zygmunt stellen die Indikationen, Durchführungen und Wertigkeit dieser Methoden in ihrem Beitrag dar.

Der Forum-Artikel von Beckmann et al., der bereits im Deutschen Ärzteblatt erschienen ist, beschreibt das in langen Diskussionen zwischen den onkologischen Fachgesellschaften erarbeitete Modell der Deutschen Krebsgesellschaft zur künftigen Struktur der onkologischen Versorgung in unserem Lande. Mit der erfolgreichen Etablierung von Brustzentren und der jetzt anstehenden Implementierung von Genitalkarzinomzentren ist die Frauenheilkunde an dieser zukunftsweisenden Entwicklung maßgeblich beteiligt.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Prof. Dr. G. Emons
Heftherausgeber
Göttingen, im Juni 2008

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