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DOI: 10.1055/s-2008-1076404
Mikrobiologische Wirksamkeitsbeobachtung von Moxifloxacin und Vergleichsantibiotika bei Proben von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom mit Anaerobiern
Fragestellung: Für eine wirksame, evidenzbasierte und kosteneffektive Infektionstherapie des diabetischen Fußsyndroms (DFS) ist die Kenntnis der Empfindlichkeit der zu erwartenden Erreger gegenüber den eingesetzten Antibiotika essentiell. Wie hoch ist die mikrobiologische Wirksamkeit von Moxifloxacin und Standardantibiotika bei Patienten mit einem DFS mit Beteiligung von Anaerobiern?
Methodik: 2007 wurden tiefe Wundabstriche aus 52 Fußläsionen von 50 Patienten mit DFS und Infektionszeichen mikrobiologisch untersucht. Der Abstrich wurde in Copan-Transport-Medium versandt und innerhalb von 3 Stunden in Kochblut-, Blut-, Schädler-Agar- und Thio-Glykolat-Medium-Platten angesetzt. Es folgte die Resistenztestung mit Agardiffusionstest gegenüber Moxifloxacin und Vergleichsantibiotika.
Ergebnisse: Bei den 50 Patienten (36Männer, 14 Frauen, mittleres Alter: 66,3 ys) mit Diabetes mellitus Typ 2 (n=41), Typ 1 (n=7) und pankreopriven Typs (n=2) lag der Mittelwert des HbA1c bei 7,3% Hb. Eine pAVK fand sich bei 35 (kritische Ischämie bei 20), eine periphere Neuropathie bei 34 Patienten. In den Wundabstriche wurden 119 bakterielle Erreger 23 verschiedener Spezies nachgewiesen: S. aureus (n=27, MRSA n=2), Enterococcus faecalis (n=17), Pseud. aeruginosa (n=11), S. epidermidis (n=10), Bact. species (n=9), β-häm. Strept. Gr. B (n=6). β-häm. Strept. Gr. G (n=5), E. coli (n=5), Actinobacter baumanii (n=4), Proteus mirabilis (n=4), Enterobacter cloacae (n=3), Klebs. pneumoniae (n=3), Citrobacter freundii (n=2), Morganella morganii (n=2), β-häm. Strept. Gr. A (n=2), Corynebacter species (n=2), Enterobacter sakazakii (n=1), Enterobacter aerogenes (n=1), Enterobacter faecium (n=1), Corynebacter jeikeium (n=1), β-häm. Strept. Gr. F (n=1), vergrün. Strept. (n=1) und S. saprophyticus (n=1). Gegenüber allen Erregern zeigt Moxifloxacin eine mittlere Sensibilität von 65, Ampicillin von 32, Cefuroxim von 65, Mezlocillin und Sulbactam von 78 und Imipenem von 87%. 18% der Patienten zeigten eine Anaerobier-Beteiligung. Die Erreger von 6 Patienten mit Anaeobier-Beteiligung waren gegenüber Moxifloxacin sensibel und die von 3 resistent. Bei den 6 Patienten mit sensiblen Erregern war der mittlere HbA1c im empfohlenen Bereich (6,2% Hb) und bei den 3 mit Resistenz entgleist (10,2% Hb).
Schlussfolgerung: Moxifloxacin ist aufgrund seines Wirkspektrums ein geeignetes Antibiotikum zur Infekttherapie bei Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom.