Diabetologie und Stoffwechsel 2008; 3 - A205
DOI: 10.1055/s-2008-1076352

Einfluss des diätetischen Lebensmittels Zimt auf den Glucose-Stoffwechsel bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus

R Weitgasser 1, T Schöndorf 2, B Kerschgens 2, TA Mohr 2, C Mindnich 2, T Forst 2, A Pfützner 2
  • 1Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Salzburg, Österreich
  • 2Institut für Klinische Forschung und Entwicklung, Mainz, Deutschland

Fragestellung: Die Wirkung von Zimt (cinnamomum cassia) auf den Glucosemetabolismus wird zur Zeit kontrovers diskutiert. Klinische Studien gaben bisher keine eindeutige Datenlage. Diese Studie untersucht die Wirkung eines Zimt-Extraktes im Vergleich zu Placebo auf Parameter des Stoffwechsels.

Methodik: Die Studie wurde prospektiv, randomisiert, Placebo-kontrolliert, doppelt-verblindet durchgeführt. Alle Patienten waren Typ-2-Diabetiker zwischen 18 und 75 Jahren, mit einem HbA1c von >7,0% bis <9,9%, die entweder rein diätetisch behandelt wurden oder eine antidiabetische Behandlung mit Acabose oder Metformin/Sulfonylharnstoff einzeln oder in Kombination erhielten. Die Patienten nahmen morgens entweder 314mg C. cassia, 60µg Chrom und 18mg Vitamin B3 in Form einer Kapsel (Verum) oder eine Kapsel mit mikrokristalliner Zellulose zu sich (Placebo). Die metabolischen Marker wurden zu Anfang (Baseline) und nach 16 Wochen bestimmt (HbA1c, HOMAIR, intaktes Proinsulin, Lipide und hsCRP).

Ergebnisse: Insgesamt wurden 100 Patienten (56Männer/44 Frauen; Zimt/Placebo: 48/52) in das Analyse-Set eingeschlossen. Die Patienten der Verum-Gruppe waren 60,23±9,80 Jahre alt und die Patienten der Placebo-Gruppe 57,90±8,95 Jahre. In dieser Studie konnte in der Verum-Gruppe eine signifikante Verbesserung des HbA1c (Zimt: -0,4±0,9%, p<0,005 vs. Placebo: -0,3±0,9%, n.s.) beobachtet werden. Weiterhin wurde bei den Patienten der Verum-Gruppe für die metabolischen Marker eine Verbesserung oder keine Veränderung beobachtet, während für die Patienten der Placebo-Gruppe teilweise eine Verschlechterungen der Werte festgestellt wurde, wie z.B. für die Insulinresistenz nach HOMAIR (Zimt: -0,5±2,7 vs. Placebo: +0,8±2,2p<0,05). Ebenso gilt für die metabolischen Marker (Zimt vs. Placebo; Adiponectin: +0,9±2,3 vs. +0,3±2,4mg/l n.s.; hsCRP: -0,2±1,8 vs. -0,2±1,4mg/l n.s.; Intaktes Proinsulin: -1,8±9,4 vs. +1,6±7,5pmol/l, n.s.; Cholesterin: 0±0,7 vs. +0,3±0,7mmol/l, n.s.; LDL: 0±0,5 vs. +0,1±0,5mmol/l, n.s.; HDL: 0±0,1 vs. 0±0,1mmol/l, n.s.; Triglyzeride: -0,1±0,8 vs. +0,4±1,0mmol/l, n.s.) dass die Werte der Verum-Gruppe überwiegend eine deutlichere Verbesserung aufwiesen als die Werte der Placebo-Gruppe. Die Anzahl der unerwünschten Ereignisse war in beiden Gruppen gleich. Es wurde keine Veränderungen des BMI oder des Essverhaltens beobachtet.

Schlussfolgerung: Eine 4 monatige Einnahme von Zimtextrakt führte zu einer Verbesserung des Glucosemetabolismus. Es zeigte sich zudem ein Trend zur Verbesserung weiterer metabolischer Marker. Diese Studie zeigt den vorteilhaften Nutzen bei geringem Risiko von Zimt als Nahrungsergänzungsmittel für Typ-2-Diabetiker.

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