Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO2_7
DOI: 10.1055/s-2008-1075790

Integrierte Versorgung an einer Universitätsfrauenklinik – ein Kooperationsangebot der Knappschaft-Bahn-See

W Müller 1, HM Vaihinger 1, A Jensen 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Bochum – Knappschaftskrankenhaus, Bochum

Eine Auseinandersetzung mit neuen Versorgungslandschaften ist in Klinik und Praxis zur Patienten-Orientierung, Einweiserbindung und damit Kapazitätsauslastung unvermeidbar. Integrierte Versorgung (IV) basiert in Deutschland seit dem 1.1.2004 auf dem Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GMG, §140 a-d SGB V).

Die Universitätsfrauenklinik Bochum initiierte 2006 das Modellprojekt „Integrierte Versorgung in der Gynäkologie“ für Versicherte der Knappschaft-Bahn-See (KBS). Partner des Kooperationsvertrages sind

  • die KBS als Klinikträger und Krankenversicherung,

  • das Gynäkologische Qualitätsnetz Bochum-Hagen-Herne-Ennepe-Ruhr-Kreis, und

  • Integrierte Versorgung NRW e.V.

Das indikationsspezifische IV-Modell formuliert ein Kooperationsangebot zu den klinisch wichtigen Fallgruppen

  • Uterus myomatosus/Hysterektomie

  • Deszensus und/oder Stress-Inkontinenz

  • Adnexbefund

  • Suspekter Mamma-Befund

  • Zervixdysplasie/Konisation

  • Angestrebte Spontangeburt

  • Primäre Sektio.

Zur Strukturierung der intersektoralen Kooperation wurden für alle Fallgruppen Behandlungspfade als zentrale Komponente des IV-Vertrages formuliert. Das Poster demonstriert am Muster „Uterus myomatosus“ den Ablaufplan für alle in der Praxis und Klinik Beteiligten. Flussdiagramme legen auch Umfang, formulargestützte Dokumentation und Abrechnung der durch den einweisenden Vertragspartner erfolgenden Leistungen und seinen Anteil an der Qualitätssicherung fest. Im Mittelpunkt für die Einschreibung der Patientinnen steht ein Informationsflyer für die Erstinformation in der Praxis und Orientierung in der Klinik, der die Vorteile der IV für die Patientin u.a. durch optimierten Informationsfluss und durch Scouting während des gesamten Behandlungsprozesses verdeutlicht.

Erste Erfahrungen zeigen einen optimierten Behandlungsverlauf, effektive Verzahnung zwischen Praxis und Klinik und Zufriedenheit der Patientinnen.