2-Jahres-Follow-up-Studie nach spannungsfreier obturatorischer Tape Implantation (TOT) – Untersuchung von Lebensqualität und Persönlichkeitsfaktoren

Einleitung: Die Einschränkung der Lebensqualität durch Inkontinenz wird nach den Empfehlungen der International Continence Society (ICS) durch den King's Health Questionnaire erfasst. Wir wollten in unserer Untersuchung im Rahmen einer Langzeit-Follow-up-Studie der Frage nachgehen, inwieweit psychische Faktoren als Folge von Art und Schwere der Inkontinenz die Beantwortung des King's Health Questionnaire und die Beurteilung des Operationserfolgs (allgemeine Lebenszufriedenheit nach Operation) beeinflussen.

Methodik: Im Rahmen einer Langzeit-Follow-up-Studie wurden 204 Patientinnen im Alter von 63,0 Jahren (±11,4) nach transobturatorischer Tape-Operation mit Gießen-Test (Persönlichkeitsfaktoren) und King's Health Questionnaire (Lebensqualität) untersucht; zum Vergleich lagen Werte vor einer TOT-Operation für 64 Patientinnen im Alter von 62,0 Jahren (±12,9) vor.

Ergebnisse: Die erlebte Zufriedenheit mit der Operation (in 79,9% zeigte sich eine erlebte Besserung des Zustandsbildes) war dabei durch persönlichkeitsspezifische Muster der Situationsverarbeitung, wie sie im Gießen-Test erfasst wurden, nicht beeinflusst. Die lineare Regessionsanalyse zeigte keinen signifikanten Einfluss der Persönlichkeitsfaktoren auf den erlebten Operationserfolg (p=0,131, F 1,714).

Schlussfolgerung: Insgesamt war der durch Persönlichkeitsfaktoren erklärte Varianzanteil der Lebensqualität gering, so dass man davon ausgehen kann, dass die erlebte Minderung der Inkontinenz tatsächlich auf dem Operationserfolg basiert und nicht eine etwaige persönlichkeitsspezifische Verzerrung des Erlebens im Vordergrund der hohen Erfolgsquote der Operation steht.

Schlüsselwörter: Tensionfree Obturator Tape (TOT), Lebensqualität, Persönlichkeit, King's Health Questionnaire, Gießen Test