Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV2_2
DOI: 10.1055/s-2008-1075751

Klinische Bedeutung und Zukunft der prognostischen Faktoren uPA und PAI-1 bei nodal-negativem invasiven Brustkrebs

I Streckert 1, G Bonatz 2, K Kucharski 3, W Marek 4, HJ Streckert 5, S Phillipou 6
  • 1Institut für Pathologie – Institut für Pathologie und Zytologie, Augusta Krankenanstalten, Bochum
  • 2Gynäkologie – Augusta Krankenanstalten, Bochum
  • 3Brustzentrum Duisburg – Malteser Krankenhaus St. Anna, Duisburg
  • 4Zytologie – Institut für Pathologie und Zytologie, Augusta Krankenanstalten, Bochum
  • 5Molekulare Pathologie – Institut für Pathologie und Zytologie, Augusta Krankenanstalten, Bochum
  • 6Institutsleiter – Institut für Pathologie und Zytologie, Augusta Krankenanstalten, Bochum

Einleitung: Der Plasminogenaktivator uPA und sein Inhibitor PAI-1 gelten als neue prognostische Faktoren beim nodal-negativem Mammakarzinom. uPA und PAI-1 sind am Abbau der Basalmembran und des Tumorstromas beteiligte Proteolysefaktoren. In Verbindung mit dem uPA-Rezeptor tragen sie zur Invasions- und Metastasierungsfähigkeit des Tumors bei.

Methode: Bei 219 Patientinnen aus der Augusta Krankenanstalt in Bochum und dem Malteser Krankenhaus St. Anna in Duisburg mit nodal-negativem Mamma-Ca wurde aus einer Gewebeprobe durch den Femtelle uPA/PAI-1-Test von American Diagnostics die Konzentration von uPA und PAI-1 bestimmt.

Ergebnisse: Für 23,2% des Patientenkollektivs wurden uPA und PAI-1 Messwerte unter dem Cut-off bestimmt. Wie bereits in früheren Studien gezeigt, korrelieren die Werte mit dem Tumorstadium nach der TMN-Klassifikation.

Schlussfolgerung: Nodal-negative Patientinnen mit negativen uPA- und PAI-1-Werten haben eine sehr gute Überlebenswahrscheinlichkeit, sodass eine adjuvante Chemotherapie bei diesen 23,2% unseres Patientenkollektives nicht unbedingt indiziert ist.

Zum anderen sind neue Medikamente in der Entwicklung, welche synthetisch niedermolekulare Inhibitoren von uPA und anderen Serinproteasen sind (WX-UK1 und WX-671). In unserem Patientinnenkollektiv lagen 68,9% der uPA-Werte und 78,5% der PAI-1-Werte über dem Cut-off. Es ist zu erwarten, dass zukünftig dieser größere Anteil der Patientinnen von der Bestimmung dieser neuen Marker profitiert.