Pneumologie 2008; 62 - P346
DOI: 10.1055/s-2008-1074308

Seltene paraneoplastische Syndrome

H Haars 1, D Ukena 1
  • 1Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Klinikum Bremen-Ost

Paraneoplastische Syndrome präsentieren eine überaus heterogene Gruppe von Krankheiten, welche mit Malignomen assoziiert sind. Sie treten in bis zu 10% der Patienten mit Lungenkarzinom auf. Bekannte Manifestationen sind z.B. endokrine Störungen (z.B. SIADH-Syndrom; Hyperkalziämie), neurologische Störungen (z.B. Lambert-Eaton Myasthenie Syndrom, LEMS), Skelettveränderungen (z.B. hypertrophe Osteoarthropathie) oder Koagulopathien (z.B. Thormbophlebitis).

Wir berichten über eine Reihe (jeweils Einzelfälle) von selten beobachteten paraneoplastischen Syndromen. Dazu gehören z.B. kutane Krankheiten wie exfoliative Dermatitis oder Acanthosis nigricans, Kollagen-vaskuläre Syndrome wie Dermatomyositis oder Vaskulitis oder neurologische Krankheiten wie Enzephalomyelitis oder Multisystematrophie. Das Besondere an diesen Fällen war jeweils, dass die später als paraneoplastisch beurteilte Krankheit zunächst außerhalb der pneumologischen Klinik diagnostiziert wurde, und dass das ursächlich zugrunde liegende Lungenkarzinom erst im zweiten Schritt diagnostiziert wurde. Hervorzuheben ist weiterhin, dass die Präsenz eines paraneoplastischen Syndroms keine prädiktive Bedeutung hinsichtlich des Ansprechens auf die antitumoröse Therapie besitzt. Patienten dürfen wegen der Existenz eines paraneoplastischen Syndroms nicht von einer potenziell kurativen Therapie ausgeschlossen werden.