Erstlinien-Chemotherapie mit Mitomycin und Vinorelbine beim fortgeschrittenem NSCLC: Ein Fallbericht

Einleitung: In der Erstlinien-Chemotherapie des fortgeschrittenen NSCLC ist derzeit eine platinhaltige Kombinations-Chemotherapie Standard. In einer prospektiven Phase-II-Studie konnte gezeigt werden, dass die Kombination aus Mitomycin und Vinorelbine in der Zweitlinienbehandlung des fortgeschrittenen NSCLC ein effizientes und gut verträgliches Behandlungskonzept mit geringer Toxizität darstellt. Zur Polychemotherapie mit Mitomycin und Vinorelbine in der Erstlinientherapie liegen nur wenige Daten vor.

Kasuistik: Bei einer 72-jährige Patientin (Karnofsky-Index 80%) mit schwergradiger COPD, (FEV1 27% vom Soll) wurde 2/06 ein fortgeschrittenes Nichtkleinzelliges Bronchial-Karzinom mit hochgradiger Stenose des rechten Hauptbronchus und Verschluss des rechten Oberlappens (Plattenepithel-Karzinom, klinisches Tumorstadium T4N2M0) diagnostiziert. Aufgrund der schwergradigen COPD mit respiratorischer Partialinsuffizienz bestand funktionelle Inoperabilität und eine Radiatio war ebenfalls nicht durchführbar.

Es erfolgte neben einer Rekanalisation mit der Kryosonde eine palliative Polychemotherapie mit Mitomycin/Vinorelbine (Mitomycin 8mg/m2, Tag 1; Vinorelbine 25mg/m2 Tag 1 und Tag 8; Wiederholung Tag 22, Beginn 3/06).

Im Zwischenstaging nach 2 Zyklen zeigte sich eine partielle Remission, im Restaging nach vier Zyklen zeigte sich sowohl bronchoskopisch als auch computertomographisch eine komplette Remission. Die Reevaluation nach einem Jahr ergab nach insgesamt 5 applizierten Zyklen Mitomycin/Vinorelbine weiterhin eine komplette Remission.

Schlussfolgerung: Diese Kasuistik: lässt die Kombination Mitomycin/Vinorelbine als wirksame und nebenwirkungsarme Option in der Erstlinien-Chemotherapie des fortgeschrittenen NSCLC erscheinen, die weiter systematisch untersucht werden sollte.