Pneumologie 2008; 62 - P322
DOI: 10.1055/s-2008-1074170

Biokalibrierung transkutaner CO2-Messung

S Stieglitz 1, W Galetke 1, N Anduleit 2, W Randerath 1
  • 1Bethanien Krankenhaus Solingen
  • 2Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Arbeits- und Sozialmedizin

Einleitung: Goldstandard zur Diagnostik einer ventilatorischen Insuffizienz ist die CO2-Messung mittels Blutgasanalyse (pCO2). Ein weiteres diagnostisches Instrument ist die transkutane CO2-Messung (tcCO2). Die CO2-Werte beider Methode korrelieren zwar gut, unterscheiden sich jedoch bei der Betrachtung von Einzelwerten. Um die tcCO2-Werte besser an die kapillär gemessen anzugleichen, haben wir eine Bioeichung der transkutanen Messung durchgeführt.

Material und Methode: Dazu haben wir insgesamt 20 Patienten mit ventilatorischer Insuffizienz mittels kontinuierlicher nächtlicher transkutaner CO2-Messung untersucht. Vor der Messung wurde eine Biokalibrierung durchgeführt. Dazu wurde eine kapilläre BGA entnommen und anschließend der CO2-Wert am Gerät für die transkutane CO2-Messung (TOSCA 500, Radiometer) so korrigiert, dass dieser mit dem kapillären pCO2 übereinstimmt. Bei 10 Patienten ist die Biokalibrierung unmittelbar vor Beginn der nächtlichen Messung, bei den anderen 10 Patienten bereits vorher im Laufe des Tages durchgeführt worden.

Ergebnis: Im Vergleich mit früheren Messreihen, die ohne Biokalibrierung durchgeführt wurden, zeigte sich eine deutlich bessere Übereinstimmung von transkutanem und kapillärem CO2. Es ist möglich, die Biokalibrierung auch am Tage und nicht nur unmittelbar vor Beginn der nächtlichen Messung durchzuführen.

Diskussion: Durch die Biokalibrierung der transkutanen CO2-Messung wird eine wesentlich bessere Übereinstimmung zwischen kapillärem pCO2 und dem transkutan bestimmten CO2 erreicht. Der Kurvenverlauf bei kontinuierlicher transkutaner CO2-Messung liefert jedoch mehr Informationen als eine punktuelle BGA-Abnahme, so dass die Biokalibrierung zwar genauere Werte liefert, für die Diagnostik einer ventilatorischen Insuffizienz mittels alleiniger transkutaner Messung jedoch nicht unbedingt erforderlich ist.