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DOI: 10.1055/s-2008-1073827
Cerebro-vaskuläre Läsionen bei Patienten mit Lupus erythematodes: Analysen der MRT-Bildgebung korrelieren mit immunologischen Befunden
Ziele: Vaskuläre Läsionen sind typisch für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE). Bei cerebraler Lokalisation vaskulärer Läsionen ist Morbidität besonders gravierend und Mortalität möglich. Derzeit werden MRT-Untersuchungen hauptsächlich bei symptomatischen Patienten veranlasst, weil es bislang keine Parameter gibt, die auf mögliche cerebro-vaskuläre Läsionen hindeuten. Ziel der nachfolgenden Untersuchung war daher der Nachweis einer möglichen Korrelation von qualitativen MR-Befunden mit immunologischen Daten bei Patienten mit SLE und inkomplettem Lupus erythematodes (ILE). Methode: Wir führten bei 45 konsekutiven LE-Patienten mit unterschiedlichem Schweregrad (SLE und ILE) der Erkrankung MRT-Hirn-Untersuchungen durch. Parallel dazu analysierten wir den Autoantikörperstatus (antinukleäre, anti-dsDNA, anti-Ro/SSA- und anti-La/SSB-Antikörper) im Serum sowie mittels Flowzytometrie und Fluorochrom-markierter monoklonaler Antikörper (anti-CD3, anti-CD4, anti-CD8, anti-CD14, anti-CD19 und anti-HLA-DR) Leukozytenpopulationen im peripheren Blut. Ergebnis: Mittels MRT ließen sich pathologische Befunde bei insgesamt 28/45 Patienten erheben. Cerebro-vaskuläre Läsionen (wie Mikroangiopathie, Vaskulitis, Ischämie, Infarkt)fanden wir bei 42,1% der Patienten mit SLE und bei 55,5% mit ILE (der Unterschied war nicht signifikant). Patienten mit pathologischem Befund hatten signifikant häufiger antinukleäre (p<0.02), anti-Ro/SSA und anti-La/SSB Autoantikörper als Patienten mit normalem Befund (p<0.00007). Patienten mit cerebro-vaskulären Läsionen hatten signifikant erhöhte absolute Zellzahlen aktivierter T-Lymphozyten (CD3+ HLA-DR+ Zellen) im peripheren Blut (p<0,04) als ohne. Andere Leukozytensubpopulationen, die gesamte Zahl der Leukozyten sowie verschiedene Autoantikörper unterschieden sich zwischen diesen beiden Gruppen nicht. Schlussfolgerung: MRT-Hirn Untersuchungen zeigten pathologische Befunde nicht nur bei SLE sondern auch bei ILE Patienten. Wir fanden eine Korrelation zwischen cerebro-vaskulären Läsionen und aktivierten T-Zellen im peripheren Blut. Bei LE-Patienten ohne klinische Beschwerden, aber mit zellulärer immunologischer Aktivität, sollte daher umgehend eine MRT des Gehirns veranlasst werden.
Korrespondierender Autor: Böhm I
Radiologische Universitäsklinik Bonn, Sigmund-Freud Strasse 25, 53105 Bonn
E-Mail: ingrid.boehm@ukb.uni-bonn.de
MRT - Gehirn - Lupus erythematodes - vaskuläre Läsionen - aktivierte T-Zellen