Rofo 2008; 180 - VO_405_2
DOI: 10.1055/s-2008-1073805

Dynamische MR-Angiographie (MRA) der thorakalen Gefäße – ein intraindividueller Vergleich verschiedener k-Raum Akquisitionsstrategien

K Seng 1, S Maderwald 1, A de Greiff 1, J Barkhausen 1, FM Vogt 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen

Ziele: Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher k-Raum Akquisitionsstrategien auf die Bildqualität bei der zeitaufgelösten MRA thorakler Gefäße. Methode: 20 Patienten (16Männer, 4 Frauen, Durchschnittsalter: 60 Jahre) wurden an einem 1,5 T System (Avanto, Siemens Medical Solutions, Erlangen) unter Verwendung von Mehrkanal Oberflächenspulen untersucht. Nach Applikation von je 5ml Gadovist® (Schering, Berlin, Deutschland) mit einer Flussrate von 3ml/s wurden in einem Abstand von 10 Minuten zwei Messungen mit einer neu entwickelten dynamischen MRA Sequenz (TWIST) und identischer räumlicher und zeitlicher Auflösung durchgeführt (TR 2,7ms, TE 1,05ms, FA 25°, Voxelgröße: 1,5*1,3*1,6 mm3, PAT Faktor 2; zeitliche Auflösung 2,5s). Bei dieser Sequenz wird das Zentrum des k-Raums (Region A) bei jeder Messung akquiriert während der periphere k-Raum (Region B) nur partiell abgetastet wird. Während beim Protokoll 1, die Region A 20% des gesamten k-Raumes entspricht (A=20%) und pro Durchgang nur jeder 10. Messwert in der Region B erfasst wird (B=10%), wurden beim Protokoll 2 die Parameter so gewählt, dass A=10% und B=20% entspricht. Die Informationen für die fehlenden Punkte der Region B werden von den benachbarten 3D Datensätzen übernommen. Die Bildqualität und Detailgenauigkeit wurden vergleichend von 2 Radiologen im Konsens beurteilt. Zusätzlich wurden die Modulation und die Gefäßkantenschärfe (Full Width Half Maximum der Linientrennschärfe in mm) verglichen. Ergebnis: Die hohe räumliche und zeitliche Auflösung der TWIST MRA erlaubte eine suffiziente morphologische und funktionelle Beurteilung der Pulmonalarterien und der Aorta. Die Abbildung der Gefäßkanten war bei Protokoll 1 signifikant besser als bei Protokoll 2 (4,1mm vs. 3,3mm; p=0.001). Die Modulation ergab keine signifikanten Unterschiede (0,82 vs. 0,81; p=0,33). Die Detailgenauigkeit wurde bei 13 Patienten mit Protokoll 1 besser, oder gleichgut (n=4) bewertet, die Bildqualität wurde bei 17 Patienten mit Protokoll 1 besser als mit Protokoll 2 bewertet. Schlussfolgerung: Bei gleicher räumlicher und zeitlicher Auflösung hat die k-Raum Akquisitionstrategie entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität bei der dynamischen MRA. Der bei jeder Messung akquirierte zentrale Anteil des k-Raumes sollte möglichst groß gewählt werden, während in der Peripherie eine starke Unterabtastung akzeptiert werden kann.

Korrespondierender Autor: Seng K

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen

E-Mail: katja.seng@uni-duisburg-essen.de