Rofo 2008; 180 - VO_314_2
DOI: 10.1055/s-2008-1073690

Klinischer Verlauf nach endovaskulärem Verschluss des Truncuc coeliacus

P Waldenberger 1, N Bendix 2, J Petersen 2, J Mair 1, Th Tauscher 2, B Glodny 2
  • 1Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Linz
  • 2Innsbruck

Ziele: Der endovaskuläre Verschluss des Truncus coeliacus (TC) ist indiziert zur Behandlung von TC-Aneurysmen oder zur Vermeidung von Typ II-Endoleaks bei thorako-abdominellen Aortenaneurysmen (TAAA). Ziel dieser Studie war es, die technischen Details und den klinischen Verlauf darzulegen und zu analysieren. Methode: Im Zeitraum von 1998 bis 2007 wurde bei 11 Patienten (weiblich/männlich=1:4) mit einem mittleren Alter von 62,5+/-9,8 Jahren der TC und/oder seine Äste endovaskulär verschlossen. Es handelte sich dabei um folgende Indikationen: Aneurysma des TC: n=5, TAAA n=3, diesseziernde TAAA n=2 und ein mykotische Pseudoaneurysma der thorako-abdominellen Aorta. Der TC-Verschluss erfolgte mittels Makro- oder ablösbaren Mikro-Spiralen nach entsprechender Evaluierung der Anatomie und möglicher Kollateralkreisläufe. Der Verlauf wurde mittels Laborwerten, DSA und CT dokumentiert. Ergebnis: Der TC konnte in allen Fällen technisch erfolgreich verschlossen werden, es kam bei allen Patienten zu einer regelrechten Okklusion der TC- oder Aortenaneurysmen. Die Pankreatiko-duodenalen Arterien waren die hauptsächlichen Kollateralkreisläufe, allerdings waren auch zahlreiche anatomische Variationen des TC und seiner Äste mit entsprechenden Anastomosen relevant. Bei 10 Patienten zeigte sich ein komplikationsloser klinischer Verlauf. 1 Patient mit Claudicatio abdominalis wurde erfolgreich mittels Stent-PTA der A. mesenterica superior behandelt. Weitere Reinterventionen waren im Beobachtungszeitraum nicht notwendig. Schlussfolgerung: Der endovaskuläre Verschluss des TC und seiner Äste ist technisch machbar und bei genauer Evaluierung der Kollateralkreisläufe klinisch sicher durchführbar. Einzelne Gefäßvariationen machen einen TC-Verschluss klinisch unmöglich. Als relative Kontraindikation gilt eine Leberfunktionsstörung.

Korrespondierender Autor: Trentmann J

Klinik für Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Arnold- Heller- Str.9, 24105 Kiel

E-Mail: j.trentmann@rad.uni-kiel.de

Korrespondierender Autor: Waldenberger P

Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Seilerstätte 4, 4010, Linz

E-Mail: peter.waldenberger@bhs.at