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DOI: 10.1055/s-2008-1073484
CT-morphologische Kriterien von Subzentimeter-messenden pulmonalen Läsionen bei Patienten mit Sarkomen
Ziele: Weichgewebs- und Knochensarkome metastasieren vorwiegend hämatogen. Hierbei ist die Lunge das am häufigsten betroffene Zielorgan. Die Detektion von Subzentimeter-Lungenrundherden mittels moderner Computertomographie (CT) ist hochsensitiv, jedoch nicht spezifisch. Ziel dieser Studie war es, CT-morphologische Kriterien jenseits der reinen Größenbeurteilung zu identifizieren, die eine nähere Einordnung von Subzentimeter-Lungenrundherden bei Sarkompatienten ermöglichen soll. Methode: 512 Patienten mit Weichgewebs- und Knochensarkomen erhielten in unserer Klinik zwischen 2000 und 2006 eine CT des Thorax (Highspeed, GE Medical Systems). Hiervon konnten 70 Patienten mit insgesamt 153 Läsionen retrospektiv identifiziert werden, welche histologisch als benigne gesichert wurden (n=27) oder sich in einem Zeitraum von mindestens 2 Jahren bildmorphologisch nicht verändert hatten (n=126). Neben der Läsionsgröße wurden Form, Begrenzung, Dichte, anatomische Lage und der Lagebezug der Läsionen zur Pleura von zwei unabhängigen Untersuchern erfasst. Ergebnis: Die durchschnittliche Größe benigner Läsionen des untersuchten Kollektivs lag bei 4,2 +/- 1,8mm. Die Läsionen waren überwiegend scharf begrenzt (83%), zeigten eine milchglasartige Dichte (67%) und befanden sich bevorzugt im Bereich der Unterlappen (40%). Bei Lungenrundherden unter 5mm fand sich aufgrund der Kleinheit der Läsionen kein morphologisches Kriterium für Benignität. Solche Läsionen waren jedoch vorwiegend subpleural gelegen (40%). Die Mehrheit der Läsionen über 5mm waren polygonal (78,3%) konfiguriert, hingegen wiesen nur 2,2% der Herde eine rundliche Form auf. Schlussfolgerung: Eine valide Beurteilung der Dignität pulmonaler Rundherde bei Sarkompatienten bleibt im Einzelfall schwierig, insbesondere bei Läsionen unter 5mm Durchmesser. Kriterien, die eher für Benignität sprechen sind milchglasartige Dichte, subpleurale Lage sowie polygonale Konfiguration. Hingegen sollten weichteildichte, rundlich konfigurierte Herde über 5mm Durchmesser bei der primären Diagnostik engmaschig kontrolliert werden, während im Follow up neu aufgetretene Herde mit dieser Konfiguration eher als metastasensuspekt zu werten sind.
Korrespondierender Autor: Andreou D
Helios Klinikum Berlin Buch, Department Tumororthopädie, Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin
E-Mail: dimosthenisgr@gmail.com
Sarkome - pulmonale Metastasen - Subzentimeter-Lungenrundherde - CT-morphologische Kriterien
 
    