Rofo 2008; 180 - WS_119_2
DOI: 10.1055/s-2008-1073390

Was definiert den engen Spinalkanal?

J Scharf 1, C Groden 1
  • 1Medizinische Universitätsklinik Mannheim, Neuroradiologie, Mannheim

Als Spinalkanalstenose (SKS) werden pathologische Veränderungen bezeichnet, die zu einer Kompression von Rückenmark und Spinalnerven durch knöcherne oder Weichteilstrukturen führen. Die Einengung des Kanals wird als zentrale Stenose, die Einengung der lateralen Rezessus oder der Foramina als laterale Stenose bezeichnet. Drei Strukturen sind maßgeblich beteiligt: Ligamentum flavum, Bandscheibenprotrusionen und degenerative Umbauten der Facettengelenke. Meist tragen alle Strukturen in wechselndem Ausmaß zur Ausbildung der SKS bei. Konstitutionelle Faktoren begünstigen das frühe Auftreten einer kritischen Stenose. Weitere Ursachen sind Traumata und Spondylolisthesis.

Computertomographie (CT) mit CT-Myelographie und Magnetresonanztomographie (MRT) bilden die relevanten Strukturen vergleichbar gut ab. Entsprechend steht die weniger invasive Technik (MRT) an erster Stelle. Die klassische Myelographie hat Bedeutung in der Diagnostik der SKS, wenn die Symptome der Patienten durch die Schnittbildverfahren nicht hinreichend erklärt werden oder diese nach Instrumentierung artefaktgestört sind. Entscheidend ist dabei, dass die SKS immer eine funktionelle Komponente hat, deren Ausmaß die klinische Relevanz der Schnittbildbefunde besser abschätzen lässt.

Lernziele:

Metrik der SKS

Graduierung von Rezessus und Foramenstenosen

Woran zeigt sich die konstitutionelle Komponente

Typische Befunde: zentrale SKS, laterale SKS, kombiniert zentral/lateral, Facettenhypertrophe, Flavumhypertrophie, Flavumzyste, Synovialzyste

Funktionelle Befunde in MRT und Myelograhie

Beispiele postoperativer Befunde: Durchbauung, Absezss, Schraubenlockerung

Korrespondierender Autor: Scharf J

Medizinische Universitätsklinik Mannheim, Neuroradiologie, Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim

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