Endoskopie heute 2008; 21 - P23
DOI: 10.1055/s-2008-1061292

Endoskopische Mucosaresektion flächiger Rektumadenome in kombinierter flexibler und starrer endoskopischer Technik

A Michael 1, S Ludewig 1, J Wilberg 1, U Settmacher 1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Interdisziplinäre Endoskopie

Die Ektomie flächiger Rektumadenome mittels endoskopischer Mucosaresektion (EMR) kann bei ausgedehnten Befunden aufwändig und bezüglich der Vollständigkeit unsicher werden. Alternativ stehen die chirurgische Resektion, transanale Excision, die transanale endoskopische Mikrochirurgie (TEM) und die Ablation mittels Argon-Plasma-Koagulation zur Verfügung. Bei Benignität ist die chirurgische Resektion eine Übertherapie, transanale Resektion und TEM haben ihre Limitationen bei zirkulärem Befund und die TEM bei tiefen Befunden bis zur Linea dentata. Ablative Verfahren verhindern eine vollständige histologische Aufarbeitung. In der interdisziplinären Endoskopie des Uni-Klinikums Jena wurden im chirurgischen Arbeitsbereich zwischen Dezember 2004 und Februar 2007 11 Rektumadenome >5cm mit endoskopischer Mucosaresektion abgetragen. Insbesondere tiefe, zirkuläre und an die Linea dentata reichende Befunde konnten dabei durch Kombination der flexibel-endoskopischen EMR mit dem Proktoskop und starrer Schlinge unter guter Übersicht makroskopisch vollständig abgetragen werden. Mehr kraniale Befunde über Falten konnten mit invertiert vorgeschobenem Gastroskop mucosareseziert werden. Alle Befunde wurden in einer Sitzung makroskopisch vollständig reseziert. Die o.g. Alternativverfahren kamen nicht zur Anwendung. Im Verlauf zeigten sich bei 2 Patienten Rezidivadenome, die in zweiter Sitzung vollständig ektomiert werden konnten. Maligne Befunde waren nicht zu verzeichnen.

Die endoskopische Mucosaresektion ist auch bei sehr ausgedehnten flächigen Rektumadenomen möglich und sollte bevorzugt angewendet werden.

Keywords: rectal adenoma, endoscopic mucosal resection