Endoskopie heute 2008; 21 - FV136
DOI: 10.1055/s-2008-1061266

Perforation nach Papillotomie

PH Collet 1, G Kähler 1
  • 1Sektion Chirurgische Endoskopie, Universitätsklinikum Mannheim

Seit ihrer Einführung durch McCune 1968 hat sich die endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) als wichtiges diagnostisches und therapeutisches Verfahren bei Pankreas- und Gallengangserkrankungen etabliert. 1973 führten Demling und Classen in Deutschland mit der endoskopischen Papillotomie (EPT) eine weitere Behandlungsmöglichkeit der Gallen- und Pankreasgangerkrankungen ein.

Die retroduodenale Perforation stellt dabei eine schwere Komplikationsmöglichkeit dar und wird in der Literatur mit 0,2 bis 2,4% angegeben. Aufgrund der meist verzögerten klinischen Symptomatik entsteht häufig ein therapeutisches Dilemma. Die Behandlungsmodalitäten reichen dabei vom konservativen bis zum operativen Management in unterschiedlichen Eskalationsstufen. Trotzdem liegt die Mortalität nach retroduodenaler Perforation synoptisch bei bis zu 18%.

Anhand einer klinischen Falldarstellung sollen die therapeutischen Optionen nach retroduodenaler Perforation im Rahmen einer EPT diskutiert und kritisch gewürdigt werden.