Endoskopie heute 2008; 21 - FV135
DOI: 10.1055/s-2008-1061265

Akute Dünndarmblutung

L Helmstädter 1, JF Riemann 1
  • 1Medizinische Klinik C, Klinikum Ludwigshafen

Aufnahme eines 53-jährigen Patienten in gutem AZ und EZ wegen massiver Hämatochezie. In der Vorgeschichte keine wesentlichen Vorerkrankungen bekannt. In der initialen Labordiagnostik zeigte sich ein Hb-Wert von 6.3g/dl, es erfolgte zunächst die Transfusion von 3 Erythrozytenkonzentraten mit einem Anstieg des Hb-Wertes auf 8.5g/dl.

In der Ösophagogastroduodenoskopie ließ sich keine Blutungsquelle nachweisen, des weiteren keine Zeichen einer stattgehabten Blutung. In der Ileokoloskopie fanden sich jedoch Blut und Koagel im gesamten Colon und im terminalen Ileum, keine aktive Blutung, somit bestand jedoch der Verdacht auf eine Dünndarmblutung.

Es erfolgte eine Kapselendoskopie, hier zeigte sich im mittleren bis unteren Dünndarm eine aktive Blutung sowie fraglich einen zweites Lumen.

Bereits am Folgetag kam es zu erneuter massiver Hämatochezie, der Patient entwickelte rasch einen hämorrhagischen Schock mit einem initialen Hb-Wert von 4.5g/dl.

Nach Gabe von weiteren 10 Erythrozytenkonzentraten erfolgte die Notfalllaparotomie, wobei die Diagnose eines Meckel-Divertikel gesichert werden konnte. In der histologischen Aufbereitung des OP-Präparates zeigte sich heterotope Magenschleimhaut im Divertikel mit einer Ulceration mit konsekutiver Arrosion einer Arterie als Ursache der massiven Dünndarmblutung. Im weiteren komplikationsloser postoperativer Verlauf.