Die Verlängerung der Lagerungskonservierung von Schweinenieren auf 96 Stunden durch Einsatz von Iloprost

Zusammenfassung

Die intraaortale Infusion von Iloprost (1 μg/kg · min) für die Dauer von 15 Minuten führte zu einer Erhöhung des renalen Blutflusses um 63,3 %, zu einer Senkung des renalen Widerstandes um 42,1 % und zu einem geringen Abfall des mittleren arteriellen Blut-druckes um 18,4 %. Nach einer 96stündigen hypothermen Lagerungskonservierung unter Zugabe von Iloprost war der gemessene Blutfluß durch die A. renalis 20 % geringer als die initialen Werte vor Nephrektomie.

Die Urinproduktion begann nach 1 bis 2 Minuten. Enzymuntersuchungen des Transplantaturins ergaben lediglich eine Erhöhung des im Zytosol enthaltenen Enzyms Azylase, während andere zytosolische als auch strukturgebundene Enzyme im Normbereich ausgeschieden wurden. Die Untersuchungen der Urinelektrolyte zeigten eine Hypernatriurie sowie eine Hypokaliund -kalziurie. Bei Harnstoff und Kreatinin lagen die Werte unter den zum Vergleich herangezogenen Parametern. Bei Nieren, die während der Konditionierungsoder Konservierungsphase einer Schädigung ausgesetzt waren, kam keine suffiziente Durchblutungzustande.

Bei den als Kontrollnieren verwendeten kontralateralen Nieren kam nach Retransplanation keine Durchblutung zustande. Durch den Einsatz von Iloprost war es möglich, die Lagerungskonservierungszeit auf 96 Stunden zu verlängern. Es scheint jedoch unter diesen Versuchsbedingungen die Grenze der durch Iloprost zu verlängernden Konservierungszeit erreicht.

Abstract

The intraaortal infusion of Iloprost (1 μg/kg · min) for the duration of 15 minutes leads to an increase of the renal blood flow by 63 %, to a decrease of the renal resistance by 42 % and to a slight decrease of the average arterial blood pressure by 18 %. After a 96-hour hypothermic storage preservation under addition of Iloprost the renal blood flow after retransplantation decreased by 20 % comparing to the initial values of the blood flow before nephrectomy. The production of urine began after 1-2 minutes. Enzyme investigations of the transplant urine resulted in an increased excretion of the cytosolic enzyme Azylase, the other cytosolic enzymes and the structure bound enzymes, however, remained in the area of the norm. The investigation of the electrolytes of the urine showed a hypersodiuria as well as a hypopotassiuria and calciuria. As to urea and creatinine the values were below the parameters used for comparison.

In the contralateral kidneys used as control kidneys no blood supply developed after retransplantation.

It is our opinion that the application of Iloprost allows a prolongation of the hypothermic storage preservation to 96 hours. Under our experimental conditions, however, the limit for a possible prolongation by Iloprost seems to be reached.

Key-Words

Pretreatment - Iloprost - Hypothermic storage - Transplantation