Klinische Neurophysiologie 1982; 13(3): 138-142
DOI: 10.1055/s-2008-1061079
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Differenzierung von zwei paroxysmalen Reaktionstypen im EEG nach Schlafentzug

Distinction of two paroxysmal EEG reaction-types after sleep deprivationD. Klingler, E. Deisenhammer, A. Kropf
  • Neurologische Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses, Neurophysiologische Abteilung des Wagner-Jauregg-Krankenhauses und Institut für Experimentalphysik der Johannes-Kepler-Universität, Linz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)

Summary

In the EEG after sleep deprivation paroxysms with spikes and spike wave-complexes as well as paroxysms with slow waves can be seen. The paroxysms occur either spontaneously (it means at any time during the record) or at moments of shifting vigilance. These moments are characterized by sudden changes of the EEG frequency for instance by transition from one sleep stage to another.

Paroxysms with spikes or spike wave-complexes occur mainly at the transition from lower to higher levels of vigilance and are accompanied by abnormal K-complexes and abnormal photosensibility.

Paroxysms of slow waves occur mainly at the transition from higher to lower levels of vigilance, abnormal K-complexes and abnormal photosensitivity are lacking but in some cases the before diffuse abnormal EEG is improved after sleep deprivation. It assumed that we are dealing with two different types of reagibility.

Zusammenfassung

Nach 24stündigem Schlafentzug können sich im EEG von Patienten mit und ohne epileptische Anfälle entweder Paroxysmen mit Spitzen und Spike wave-Komplexen finden oder Paroxysmen langsamer Wellen. Diese Paroxysmen treten häufig nicht spontan an irgendeiner Stelle des Wach- oder Schlaf-EEG auf, sondern an sogenannten Kippstellen. Diese Kippstellen sind abrupte EEG-Änderungen, zum Beispiel beim Übergang von einem Schlafstadium zum anderen, wobei Einschlaf- und Aufwachkippstellen unterschieden werden können.

Paroxysmen mit Spitzen und Spike wave-Komplexen treten vorwiegend an Aufwachkippstellen auf. Bei diesen Patienten finden sich häufig auch abnorme K-Komplexe und eine abnorme Photosensibilität.

Paroxysmen langsamer Wellen treten vorwiegend an Einschlafkippstellen auf. Bei diesen Patienten fehlen abnorme K-Komplexe und eine erhöhte Photosensibilität. Es ist zu vermuten, daß hier zwei verschiedene Reaktionstypen vorliegen.

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