Klinische Neurophysiologie 1983; 14(4): 209-212
DOI: 10.1055/s-2008-1061055
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Balleinwirkung auf den Kopf - eine quantifizierende EEG-Untersuchung bei Fußballern

Cerebral trauma due to heading - computerized EEG-Analysis in footballplayersR. Kröss, K. Öhler, G. S. Barolin
  • Neurologische Abteilung des Vorarlberger Landes-Nervenkrankenhauses Valduna
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

We observed a patient with epileptic seizures as a consequence of an occipital contre coup injury, due to heading in football. We decided to investigate the EEGs of ten healthy football players by computerized EEG analysis during their „header training”.

One player's EEG showed focal slowing, there were no clinical symptoms. The EEG of the other players showed only signs of relaxation after training.

These results lead us to the following conclusions:

  • Cerebral damage due to heading in football cannot be assumed in general.

  • In predisposed persons, however, the microtrauma caused by heading can lead to clinical manifestation.

  • Subclinical cerebral disfunction due to heading is possible.

However, long term studies should be performed to prove that there might be a risk of permanent cerebral damage in football players, as has already been established in boxing.

Zusammenfassung

Wir konnten bei einem Patienten nach mehreren Kopfbällen epileptische Manifestationen und einen okzipitalen Contre-coup Herd beobachten. Daraufhin erfolgte eine Reihenuntersuchung mit quantifizierendem EEG an 10 Fußballspitzensportlern im Kopfballtraining. Dabei zeigte sich bei einem nach dem Spiel eine hirnlokale Verschiebung in den langsamen Frequenzbereich, jedoch ohne klinische Beschwerden. Bei den anderen neun zeigten sich im quantifizierenden EEG nach dem Spiel nur Hinweise auf verbesserte Relaxation.

Aus diesen Ergebnissen scheint folgendes ableitbar:

  • Eine generelle Schädigung durch das Köpfen beim Fußball ist nicht anzunehmen.

  • Bei besonders prädisponierten Individuen können aber Mikrotraumen durch Köpfen zu klinischen Manifestationen führen.

  • Subklinische Hirnfunktionsstörungen durch das Köpfen sind möglich.

Wie weit hierbei ähnlich wie beim Boxsport durch einen Summationseffekt Hirndauerschäden zu befürchten sind, müßte anhand von Langzeitstudien noch überprüft werden.

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