Klinische Neurophysiologie 1983; 14(4): 186-190
DOI: 10.1055/s-2008-1061050
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die EEG-Langzeitregistrierung im Vergleich zum Schlafentzug und anderen Provokationsmethoden bei Epilepsiepatienten

Mobile Long-Term EEG Monitoring compared with sleep deprivation and other provocation methods in epilepticsN. Mayr, G. Brunner, B. Mamoli
  • Abteilung für Elektro-Neuro-Diagnostik der Neurologischen Universitätsklinik Wien
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

37 epileptics with routine records without paroxysms were subject to 24 hours mobile long-term EEG registration and independently 24 hours sleep deprivation EEG including hyperventilation and photic stimulation. The anticonvulsive treatment was not changed. In 14 cases we could prove epileptiform discharges (= positive finding) by using both methods, in 13 after sleep derivation (10 at rest, 3 only during hyperventilation) in 7 in the long-term record and in 6 of them both after sleep deprivation and in long-term record. As epileptiform discharges we rated spikes, spikes ans slow waves, epileptic K-complexes, spike and waves and poly spike wave-paroxysms. We refer the small number of positive findings in the mobile long-term EEG mainly to the fact that only 3 EEG canals are disponible until now. Therefore on the one hand it is not definitly possible to distinguish sharp waves from sharp transients physiologically appearing in sleep, on the other hand focal EEG-changes often escape from being recorded.

Zusammenfassung

Bei 37 klinisch gesicherten Epileptikern mit uncharakteristischem Routine-EEG wurde ohne Änderung der Therapie sowohl eine mobile 24-Stunden-EEG-Langzeitableitung als auch unabhängig davon ein EEG nach 24 Stunden Schlafentzug einschließlich Hyperventilation und Flackerlichtprovokation durchgeführt. Insgesamt konnten bei Anwendung beider Untersuchungstechniken vierzehnmal epileptiforme Muster nachgewiesen werden: davon dreizehnmal nach Schlafentzug (10 bereits in Ruhe, 3 erst unter Hyperventilation), siebenmal in der mobilen 24-Stunden-Langzeitableitung und sechsmal sowohl nach Schlafentzug als auch in der Langzeitableitung. Berücksichtigt wurde dabei ausschließlich das Auftreten von Spitzen, Spitzen mit langsamer Nachschwankung, Spitzen im Rahmen von epileptischen K-Komplexen sowie Spike-waves und Polyspike-wave Paroxysmen. Paroxysmen langsamer Wellen wurden nicht gewertet. Die relativ geringe Anzahl an positiven Befunden in der mobilen 24-Stunden-Langzeitableitung führen wir hauptsächlich darauf zurück, daß für diese Technik vorläufig nur drei EEG-Kanäle zur Verfügung stehen; dadurch ist einerseits die Unterscheidung steiler Wellen von physiologisch im Schlaf auftretenden steilen Potentialen nicht sicher möglich, andererseits entgehen oft eng umschriebene Veränderungen der Aufzeichnung.

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