Klinische Neurophysiologie 1983; 14(2): 93-95
DOI: 10.1055/s-2008-1061037
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Normalisierung” des VEP bei Multipler Sklerose? Verlaufsbeobachtung bei 50 von 500 MS-Patienten

„Normalisation” of pattern-reversal VEP in MS? Follow up study of 50/500 MS-patientsK. Lowitzsch, H.-J. Welkoborski
  • Neurologische Klinik der Universität Mainz
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Serial recordings of pattern-reversal VEPs have been performed in 50 of 500 MS patients in 4 or more occasions within the last 5 years.

49/96 eyes initially displayed a normal and 47/96 a prolonged P2 latency. A further delay was observed in 9 eyes, while in another 9 eyes the latency improved entering the normal range but in 4 eyes. In two eyes, only, shape and peak configuration normalized too.

These results demonstrate the rarity of true normalisation of the contrast VEP after optical neuritis in MS.

Zusammenfassung

In einem mit dem Kontrast-VEP untersuchten Kollektiv von 500 MS-Patienten konnten in den letzten fünf Jahren 50 Patienten mindestens viermal nachuntersucht werden.

Von den initial normalen Augen (49/96) schwankten 40 in ihrer Latenz um ± 12 ms, und neun zeigten eine Latenzverzögerung von 15-40 ms.

47/96 Augen hatten initial eine Latenzverzögerung, die im weiteren Verlauf bei 38 Augen um ± 10 ms schwankte, bei fünf Augen um ≥ 20 ms abnahm und sich nur bei vier Augen normalisierte.

2/4 „normalisierte” VEP blieben jedoch in Form und Gipfelfolge pathologisch, so daß eine vollständige „Normalisierung” des VEP nur in 2/96 Augen (2 %) beobachtet werden konnte.

Die Befunde unterstreichen die Treffsicherheit des Kontrast-VEP in der Objektivierung einer Optikusneuritis und ihrer Folgezustände, wenn der ophthalmologische Befund sowie die VEP-Konfiguration beobachtet werden.

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