Untersuchung der Wirkung von Harmonicum Much^® auf den Schlaf mit Hilfe polygraphischer EEG-Aufzeichnungen

Summary

The effects of 60 and 120 mg valerian (1 resp. 2 capsules Harmonicum Much) have been investigated by computer analysis of sleep stages (sleep profiles) and psychometric methods (questionaires).

EOG, EMG of cervical muscles, ECG and EEG (two-sided: centro-occipital and fronto-central- have been recorded from 6 male and 5 (3) female healthy volunteers. Amplified signals have been analysed on-line (power spectral analysis) and the sleep profiles have been calculated accordingly.

After one night for adaptation, each subject took orally placebo, 60 and 120 mg valerian (1 resp. 2 capsules Harmonicum Much) according to a randomized double-blind repeated measures-design. The sleep investigations have been carried out by distance of a week for each condition (dosage per subject). In the morning following this night, the subjects completed a mood scale.

Both dosages showed a decrease of sleep stage 4 and a slight reduction of REM-sleep. Contrary, a slight increase of sleep stage awake, 1 and 2 could be observed. A further increase of sleep stage 3 could be identified.

After application of 120 mg valerian, the frequency of REM-phases (in %) declined during the first half of the night, whereas during the second part of the night, a surplus appeared.

Changes or the Beta-intensity of the EEG during REM-sleep show a stronger hypnotic effect for the 120 mg dosage than for 60 mg. Maximum effect was observed between 2 and 3 hours post medicationem.

Results of the mood scale are indifferent between the experimental conditions, which indicate no negative (side-) effects neither by drug nor by testing methods.

Zusammenfassung

Durch die Computerklassifikation der Schlafstadien (Schlafprofil) und psychometrische Untersuchungen (Fragebogen) wurde die Wirkung von 60 und 120 mg Valepotriat (1 bzw. 2 Kapseln Harmonicum Much) auf 5 weibliche und 6 männliche gesunde Probanden im Alter von 20 bis 38 Jahren untersucht. Es wurde das EOG, das EMG der Nackenmuskulatur und das EKG sowie beidseitig zentro-okzipital und fronto-zentral das EEG abgeleitet. Die verstärkten Signale wurden on-line vorausgewertet (Powerspektrum) und daraus das Schlafprofil berechnet.

Nach Vorschalten einer Adaptionsnacht applizierten wir jeder Versuchsperson randomisiert und doppelblind oral je einmal Plazebo, 60 und 120 mg Valepotriat. Die Schlafuntersuchungen wurden im Abstand von je einer Woche durchgeführt. Am folgenden Morgen nahmen wir das subjektive Befinden über einen Fragebogen auf. Die Untersuchungen ergaben, daß beide Dosierungen das Stadium 4 stärker und die REM-Aktivität schwach reduzieren. Demgegenüber war eine leichte Zunahme der Stadien Wach, 1 und 2 zu erkennen. Eine stärkere Zunahme konnte für Stadium 3 nachgewiesen werden.

Nach Applikation der 120 mg Dosis reduzierte sich in der ersten Nachthälfte der prozentuale Anteil der REM-Aktivität, um in der zweiten Nachthälfte in einen leichten Überschuß überzugehen.

Die Veränderungen der β-lntensität während der REM-Phasen weisen bei der 60 mg Dosierung auf schwächere und bei der 120 mg Dosis auf eine stärkere hypnotische Wirkung hin. Das Wirkungsmaximum lag zwischen 2 und 3 Stunden.

Die Auswertung der Befindlichkeit mittels Fragebogen ergab, daß - von der Adaptionsnacht abgesehen - keine Versuchsbeeinflussung vorlag und die untersuchte Substanz keinerlei unangenehme Nachwirkungen hatte.

Key-Words

Hypnotics - Computeranalysis - Automatic sleep stage classification - Mood scale - Valepotriate