Veränderungen somatosensibel evozierter Potentiale während Karotis-Desobliteration. Diagnostische Bedeutung und mögliche Konsequenzen für die Therapie

Summary

The cerebral function of 55 patients with stenosis and occlusion of carotid arteries was monitored intraoperatively by serial examination of somatosensory cortical evoked potentials (SEP).

In 40 uncomplicated operations no significant alteration of the SEP was detected.

In 13 examination series, however, reversible abnormalities were noted. Furthermore, in two cases irreversible SEP loss was documented.

The nature and temporal development of SEP alterations enabled differentiation of possible etiological factors. Bilateral abnormalities were indicative of global hypoxemia whereas acutely arising unilateral SEP loss suggested embolic occlusion of cerebral arteries. Intraoperative SEP monitoring therefore appears to be of diagnostical and differential diagnostical value and allows statements in respect to further intra- and postoperative treatment.

Zusammenfassung

Bei 55 Patienten mit Karotisstenosen und -verschlussen wurde die Hirnfunktion intraoperativ mit Hilfe somatosensibel evozierter Potentiale überwacht. Bei 40 Patienten fand sich bei unauffälligem Operationsverlauf keine Veränderung der SEP. Dagegen wurden bei 13 Untersuchungen reversible und zweimal irreversible SEP-Veränderungen beobachtet. Art und zeitlicher Verlauf der SEP-Alterationen ließen Rückschlüsse auf den Schädigungsmechanismus zu. Bei beidseitigen Veränderungen ist eine globale Hypoxie zu unterstellen, während plötzlich auftretende einseitige Veränderungen auf Embolien verdächtig sind. Die intraoperative SEP Überwachung erscheint daher aus diagnostischen und differentialdiagnostischen Gründen wertvoll und ermöglicht Aussagen zur weiteren intra- und postoperativen Therapie.

Key words:

SEP - Desobliteration of A. carotis - Intraoperative monitoring