Klinische Neurophysiologie 1986; 17(2): 83-87
DOI: 10.1055/s-2008-1060937
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Elektrophysiologische Befunde bei lakunären Infarkten

Lacunar stroke and electrophysiological findingsM. Hassel, W. Hacke, A. Ferbert, H. Zeumer, P. Kratochvil
  • Abteilung Neurologie der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

Lacunar lesions are small infarctions in the territory of small penetrating arteries of the brain. Because of their small size these lesions can only in part be detected by CT. Clinical symptoms do not always correspond with the lesions visible in the CT.

We studied the somatosensory evoked potentials (SEP), the visual evoked potentials (VEP) and the electrically elicited blink reflex in 50 patients with lacunes to determine if there are any other lesions which are not detectable by clinical examination or CT alone.

While VEP and the blink reflex showed pathological results in only a few of these patients the SEP were pathological in about 75 %. The multiplicity of the lesions may be documented by means of these investigations.

Zusammenfassung

Lakunäre Läsionen entsprechen kleinen Infarkten im Versorgungsgebiet perforierender Hirnarterien. Wegen ihrer geringen Größe sind sie nur zum Teil computertomographisch darstellbar. Nicht immer decken sich die nachweisbaren lakunären Läsionen mit den klinischen Symptomen. Die somatosensibel evozierten Potentiale, die visuell evozierten Potentiale und der elektrisch ausgelöste Blinkreflex wurden bei Patienten mit computertomographisch nachgewiesenen Läsionen untersucht, um zu überprüfen, ob bei diesem Patientenkollektiv weitere klinisch nicht nachweisbare Funktionsstörungen vorliegen. Während die visuell evozierten Potentiale und der Orbicularis oculi-Reflex nur relativ selten pathologisch ausfielen fanden sich bei nahezu drei Viertel der Patienten mit Computertomograph isch nachweisbaren lakunären Infarkten pathologische somatosensibel evozierte Potentiale.

Mit Hilfe der elektrophysiologischen Untersuchungen ist es möglich, die Multiplizität der Läsionen zu dokumentieren.

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