Klinische Neurophysiologie 1989; 20(1): 50-53
DOI: 10.1055/s-2008-1060808
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einfluß eines statischen 0,2 T-Magnetfeldes auf das EEG-Leistungsspektrum bei periodischer N. medianus Reizung

The influence of EEG-power density by a static 0.2 T magnetic field during periodical stimulation of median nerveL. von Klitzing, G. Tessmann
  • Klinisch-Experimentelle Forschungseinrichtung, Medizinische Universität zu Lübeck
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

In static magnetic fields as used in n.m.r. equipments for clinical diagnosis we found an increase of the β-EEG power value at the right hemisphere when stimulating simultaneously the N. medianus of the left hand with a periodicity of 140 ms. By a sequence of 120 ms there was no change of the power in this frequency band. But when stimulating continuously and switching on and off the magnetic field, in the β- and α-frequency bands the power values of the left hemisphere were increased by the influence of the magnetic field, not depending of the field vector. In contrast to these data, in the β-band the values increased at the right hemisphere, and, additionally are influenced by the field vector. Artifacts in the single frequency bands by the stimulus frequency itself could be excluded.

The increase of power value only by a 140 ms-periodicity might be a hint that a „Zeitgeber”-function is activated by this external frequency.

Zusammenfassung

Im statischen Magnetfeld wurde durch elektrische Reizungen des linken N. medianus mit einer 140 ms-Periodik das EEG-Leistungsspektrum der rechten Hemisphäre im β-Band - gegenüber der Kontrolle im Feld ohne Reizung -erhöht. Bei einer 120 ms-Periodik erfolgte keine Änderung. Im α-Band kam es zu keiner Energiedifferenz, im β-Band bei beiden Reizfrequenzen zu einer beidseitigen Energiezunahme.

Bei einer kontinuierlichen 120 ms-Reizperiodik (mit und ohne Feld) wurden im Magnetfeld - im Vergleich zur Kontrolle ohne Feld - beidseitig erhöhte Energien gemessen; im β- und α-Band waren diese links höher als rechts, jedoch unabhängig von der Feldrichtung. Im β-Band war rechts die Energie höher als links, hier jedoch abhängig von der Feldrichtung.

Die individuumspezifische Änderung des EEG-Leistungs-spektrums im Magnetfeld bei bestimmten Reizperioden weisen auf die Triggerung eines internen „Zeitgebers” hin. Eine Verfälschung der Leistungsspektren durch die Reizfrequenz selbst konnte ausgeschlossen werden, da zwischen den Daten in den einzelnen Frequenzbändern und der Reizfrequenz kein Zusammenhang zu erkennen war.

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