Klinische Neurophysiologie 1990; 21(2): 87-91
DOI: 10.1055/s-2008-1060780
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ereigniskorrelierte Potentiale und Gedächtnisleistung: 2. Wiedererkennen von Wörtern

Event-related potentials and memory: 2. Neural correlates of recognitionTh. F. Münte, H.-J. Heinze, St. M. Bartusch, D. F. Dietrich, M. B. Scholz
  • Neurologische Klinik mit klinischer Neurophysiologie der Medizinischen Hochschule Hannover
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

The second part of this study deals with the behavioral und event-related potential (ERP) findings from the recognition phase of incidental and intentional learning paradigms. Correctly recognized old items were characterized by a significantly more positive ERP in the 400 to 800 ms range when compared to correctly identified new items. Furthermore old words, which had previously been remembered in a free recall test were associated with a more positive ERP when compared to both, correctly recognized and non-recognized old words. This effect also had an earlier onset latency. The findings are considered in the context of recent results from continuous recognition memory and repetition priming studies. It is concluded that in the present paradigm ERP differences due to recognition can be attributed to un-specific phenomena.

Zusammenfassung

Der zweite Teil dieser Studie (3) behandelt die ereigniskorrelierten Hirnpotentiale der Wicdererkennungsphase aus inlentionalen und inzidentellen Lernparadigmen. Hierzu wurden die zuvor gelernten Wörter zufällig gemischt mit neuen Wortstimuli auf einem Bildschirm gezeigt. Das Experiment wurde getrennt für intentionale und inzidentelle Lernmodi durchgeführt. Er ergab sich für korrekt wiedererkannte alte Wörter ein signifikanter Unterschied zu korrekt klassifizierten neuen Stimuli. Dieser Unterschied der ereigniskorrelierten Potentiale entspricht aufgrund von Latenz und Amplitude der P300-Komponente. Für zwischen Lern- und Wiedererkennungstest frei erinnerte Wörter findet sich ebenfalls eine Positivität, jedoch mit einer höheren Amplitude und einer früheren Anfangslatenz.

Die Beziehung der erhaltenen Befunde zu den Ergebnissen von Repetitionsbahnungs- und kontinuierlichen Erkennensexperimenten wird diskutiert. Es wird geschlossen, daß der erhaltene Effekt der ereigniskorrelierten Potentiale aufgrund von Latenz und Topographie der Effekte am ehesten eine Modulation der P300-Komponente darstellt.

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