Aktuelle Urol 1991; 22(6): 389-394
DOI: 10.1055/s-2008-1060541
Aus der Rechtssprechung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Gutachterliche Aspekte der erektilen Dysfunktion und ihrer Therapiefolgen

Legal Implications of Erectile Dysfunction and Its TherapyJ. Hofmann, J. E. Altwein
  • Urologische Abteilung, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. April 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Begutachtung der erektilen Dysfunktion hat sich der genaueren Kenntnis über die Pathophysiologie und die präzisere Diagnostik anzupassen. Entsprechend gelingt heute der Nachweis einer manifesten erektilen Dysfunktion fast stets. Damit ist die Zustandsbegutachtung zuverlässiger möglich. Die Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) hat sich den verbesserten Kenntnissen anzupassen, so daß unter Berücksichtigung des Alters beim Erektionsverlust eine MdE bis 60 % festgesetzt werden kann. Problematisch kann die Zusammen-hangsbegutachtung auch gegenwärtig noch sein, da die Potenz quo ante bedingt durch die multifaktorielle Entstehung zumeist nicht genau erfaßbar ist.

Im Arzthaftrecht stehen im Vordergrund Aufklärungsfehler. Das betrifft beispielsweise die mögliche erektile Dysfunktion nach einer TURP ebenso wie den Priapismus nach SKAT. Allerdings ist letzterer in einer Analyse von 364 Schadensfällen, die in einem 10-Jahres-Zeitraum erfaßt wurden, nur dreimal angetroffen worden.

Abstract

Upon request of insurance companies, urologists are requested to provide an expect opinion on the patient's degree of impairment and his ability to work. Two points are revelant: the question as to the presence of erectile dysfunction (to rule out malingering) as well as a causal relationship to a trauma or surgery. If the insurance company wishes an estimate of the impairment rate, we recommend that a complete loss of erectile capability increases the impairment rate up to 60 %. These problems are illustrated by representative case reports.

A further problem raised in this article concerns medical malpractice cases of erectile dysfunction as the adverse result of other procedures, e. g. following an improperly treated spontaneous priapism or the lack of informed consent on possible impotence after TURP. In addition, an autoinjection program should not be instituted before signed informed consent is obtained.

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