Zusammenfassung
Der internationale Tourismus ist verantwortlich für eine zunehmende Inzidenz der urogenitalen
Schistosomiasis auch in Deutschland. Kenntnis und Frühdiagnose sind für den Urologen
essentiell. Innerhalb der letzten fünf Jahre behandelten wir in unserer Abteilung
insgesamt sieben Männer (drei Deutsche, vier Afrikaner) mit Bilharziosebefall der
Blase (sechs Patienten) oder von Harnleiter und Niere (zwei Patienten). Bei einem
deutschen und zwei afrikanischen Patienten gelang die Frühdiagnose aufgrund der exakten
Anamnese und der Serologie. Schistosomen-Eier wurden dabei nicht gefunden. Bei drei
von sieben Patienten war aufgrund der späten Diagnosestellung eine chirurgische Intervention
nötig. Bei allen Patienten wurde Praziquantel (40 mg/kg Körpergewicht) in Einmaldosierung
oral verabreicht und dadurch die Serokonversion erreicht. Wesentlich ist es, aufgrund
einer präzisen Anamnese die Frühsymptome der urogenitalen Bilharziose zu erkennen,
um den Patienten noch in einem Frühstadium medikamentös zu behandeln, ohne chirurgische
Maßnahmen anwenden zu müssen.
Abstract
Worldwide travel is responsible for an increasing occurrence of genitourinary schistosomiasis
which is of relevance for the urologist since early detection is mandatory. Within
five years we treated in our hospital seven men (three Germans, four Africans) with
bilharzial bladder (six patients) or ureter affection (two patients). In one German
and two African patients we arrived at an early diagnosis due to a high degree of
suspicion which was confirmed serologically. Schistosomal eggs were not discovered.
In three of seven patients the late diagnosis required surgical treatment. In every
patient praziquantel was administered orally (40 mg/kg BW as a single dose) and seroconversion
was achieved. In essence, a carefully taken medical history may overcome the diffuse
early symptoms of bilharziosis allowing for medical eradication without resorting
to surgery
Key-Words
Bilharziosis - Genitourinary tract - Praziquantel