Aktuelle Urol 1992; 23(5): 206-215
DOI: 10.1055/s-2008-1060442
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Gentherapeutische Strategien für die Onkologie - Ein urologischer Standpunkt

Use of Gene Therapy in Uro-OncologyG. Mickisch
  • Urologische Klinik, Klinikum Dijkzigt, Erasmus Universität Rotterdam (Direktor: Prof. Dr. F. H. Schröder)
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Publication Date:
28 April 2008 (online)

Zusammenfassung

Eine Vielzahl erblicher oder erworbener genetischer Erkrankungen des Menschen sind heute nicht ausreichend beherrschbar. Eine erste Antwort auf den therapeutischen Bedarf konnte durch Fortschritte der Gentechnologie erhalten werden. Hiermit werden durch direkten Ansatz am defekten Gen bis vor kurzem unvorstellbare Behandlungsmöglichkeiten eröffnet. Die Gentherapie am Menschen, die derzeit besser mit “Genergänzung” beschrieben wird, besteht in der Einbringung eines normalen Genes in ausgewählte Zellen oder Organe eines Patienten. Damit wird versucht, Erkrankungen des Knochenmarks, der Leber und des Zentralnervensystems sowie einen Mangel an zirkulierenden Enzymen, Hormonen und Gerinnungsfaktoren zu beheben und bestimmte Krebsformen zu therapieren. Aktuelle Entwicklungen in Medizin und Naturwissenschaft haben zusätzlich zur Einleitung neuartiger klinischer Studien geführt. Dabei werden gentherapeutische Strategien genutzt, um konventionelle systemische Krebsbe-handlungen wie Immun- oder Chemotherapie zu verbessern. Dieser Ansatz scheint eine erhebliche Bedeutung für die moderne Uro-Onkologie zu gewinnen.

Abstract

Current therapies for most inherited or acquired human genetic diseases are inadequate. In response to the need for effective treatment modalities, advances in gene technology have supplied the tools to undertake an unprecedented new approach to disease treatment through an attack directly on defective genes. Human gene therapy, at present better termed “gene supplementation,” is the addition of a normal copy gene into selected cells or organs of a diseased individual to correct disorders of the bone marrow, liver, and central nervous system, deficiencies of circulating enzymes, hormones, and coagulation factors, and some kind of cancers. Recent developments in medicine and science have also initiated clinical trials using gene therapy to improve conventional systemic cancer therapies such as immunotherapy or chemotherapy - an approach with considerable impact on modern uro-oncology.

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