Klinische Neurophysiologie 1993; 24(4): 247-251
DOI: 10.1055/s-2008-1060296
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Anwendung der Kohärenzanalyse für das Schlaf-EEG bei Säuglingen mit unterschiedlichem perinatalen Risiko

The application of coherence analysis in the study of sleep EEG of newborns with different perinatal riskM. Groß, M. Rother, B. Scheidt1 , S. Glaser1
  • Institut für Pathologische Physiologie und
  • 1Abteilung Neonatologie der Universitätskinderklinik „Jussuf Ibrahim” der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

The sleep state related EEG was examined in eight newborns with and fifteen newborns without perinatal risk. The coherences within the traditional frequency bands were calculated using the unipolar EEG montages C3, C4, O1 and O2.

A significant increase of intorhemispheric coherence was found in active sleep compared to quiet sleep, escpecially for the central montages. The new-borns-at-risk showed significant lower interhemispheric coherence in both sleep states. The intrahemispheric coherence was increased during quiet sleep for the 1-8 Hz frequency range.

The quantification of the electrical brain interactions via coherence analysis looks promising to support the clinical diagnosis of neonatal brain dysfunction and the physiological description of the neonatal sleep states.

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird Schlaf-stadienbezogen das EEG von fünfzehn Säuglingen ohne und von acht Säuglingen mit perinatalem Risiko untersucht. Bestimmt wurden die Kohärenzen in den klassischen EEG-Frequenzbereichen zwischen den Referenzableitungen C3, C3, O1 und O2.

Im aktiven Schlaffanden wir im Vergleich zum ruhigen Schlaf eine signifikant höhere interhemisphärale Kohärenz besonders zentral. Die Risikogruppe zeichnete sich durch eine signifikant erniedrigte interhemisphärale Kohärenz in beiden Schlafstadien und eine signifikante Erhöhung der intrahemisphäralen Kohärenzen im ruhigen Schlaf bei 1-8 Hz aus.

Die Quantifizierung von Interaktionen der Hirnaktivitäten mittels Kohärenzanalyse bietet eine aussichtsreiche methodische Ergänzung für die klinische Funktionsdiagnostik neonataler zerebraler Dysfunktionen und eine Möglichkeit zur vollständigeren physiologischen Charakterisierung der Schlafstadien.

    >