Klinische Neurophysiologie 1994; 25(4): 226-234
DOI: 10.1055/s-2008-1060266
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zum visuellen EEG in der Psychiatrie

The visual EEG in psychiatryK. Peter, R. Both1 , S. Nätzold
  • Klinik für Psychiatrie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und
  • 1Klinik für Neurologie der Zentralklinik Bad Berka
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

The aim of this article is to give a survey of publications about the use of the electroencephalography in psychiatric patients. EEG-changes of the following psychiatric diseases have been reviewed: schizophrenia, depressive states and neuroses.

The following conclusions could be made: For the disease of schizophrenia, a reasonable number of identical test-results exist which constitute a relation between EEG-findings and the disease of schizophrenia.

Only some results are found about changes of the awake EEG in order to make a diagnosis of depressive states. But there are many identical sleep-EEG-abnormalities found which can be described as clinical significant. To diagnose the disease of neuroses there exist only a few publications about EEG-examinations which could not show any typical evidence.

Zusammenfassung

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die bisherigen zahlreichen Untersuchungsergebnisse bei Anwendung der Elektroenzephalographie an psychiatrischen Patienten zu geben. Dabei sollen wegen der Jenaer EEG-Tradition die Verdienste von Hans Berger um das EEG bei psychiatrischen Erkrankungen mit dargestellt und sein Werk gewürdigt werden. Untersucht wurden die Aussagen verschiedener Autoren mehrerer Jahrzehnte zur Relevanz beobachteter EEG-Veränderungen für die Diagnostik folgender psychiatrischer Krankheitsbilder: Schizophrenie, depressive Zustände sowie von Neurosen (Angsterkrankungen). Dabei stellten wir folgendes fest: Zum Krankheitsbild der Schizophrenie liegen sehr viele sich entsprechende Untersuchungsergebnisse vor, die eine Nutzung des EEG als Ergänzung der Routineuntersuchungen für die Zuordnung von Patienten zu dieser Krankheitsgruppe als durchaus sinnvoll erscheinen lassen. Für die Diagnostik depressiver Zustände sind kaum Angaben über Veränderungen des Wach-EEG zu finden, aber sehr viele sich entsprechende - damit wohl auch klinisch bedeutsame - Schlaf-EEG-Abnormalitäten beschrieben worden. Zur Krankheitsgruppe der Neurosen bzw. Angsterkrankungen sind nur sehr wenige Veröffentlichungen zu EEG-Untersuchungen zu finden, die auch wenig typische Befunde vorweisen.

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