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DOI: 10.1055/s-2008-1059814
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Das chirurgisch kranke Kind im Krankenhaus: Ein kognitives Programm zur Reduktion von Verhaltensstörungen während des Aufenthaltes und nach der Entlassung
Children Hospitalized for Surgery: A Cognitive Intervention Program to Inhibit Behavioral DisordersPublication History
Publication Date:
25 March 2008 (online)

Abstract
To compare the conditions of behavioral disorders of hospitalized children in pediatric and surgical wards an investigation was made on 60 children aged 3 to 6 years who had to undergo surgery. The results were compared with earlier findings on children hospitalized in pediatric wards (Wanschura and Löschenkohl 1979, Schandl and Löschenkohl 1980). Most of the conditions of behavioral disorders could be confirmed. Conditions which inhibit behavioral disorders are: opportunity to play freely, contact to other children, positive contact to medical staff, play organized by parents who visited their children, higher frequency of visits, higher age of the child, active searching for contact by the child, confidence in the medical staff. Conditions which reinforce behavioral disorders are: Higher frequency of earlier hospitalizations, previous psychic traumas, anxiety of the mother related to illness. A psychological intervention program based on a cognitive theory of anxiety combined with the transfer of positive affects by a photographed model who had shown no fear in different situations of hospitalization and surgery significantly reduced behavioral disorders of hospitalized children in the hospital and after release from the hospital in the home environment.
Zusammenfassung
Um die Bedingungen von Verhaltensstörungen bei Kindern an pädiatrischen und kinderchirurgischen Stationen vergleichen zu können, wurden als Ergänzung zu den Arbeiten von Wanschura und Löschenkohl (1979) und Schandl und Löschenkohl (1980) 60 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren untersucht, bei denen ein operativer Eingriff stationär nötig war. Die meisten Bedingungen, die in pädiatrischen Stationen gefunden wurden, konnten auch bei der kinderchirurgischen Untersuchung bestätigt werden. Folgende Bedingungen hemmen Verhaltensstörungen im Krankenhaus oder nach der Entlassung in der häuslichen Umwelt: Möglichkeit zum freien Spiel, Kontakt zu anderen Kindern, positiver Arzt- Patienten-Kontakt, von den Eltern während der Besuchszeit organisiertes Spiel, höhere Anzahl von Besuchen, höheres Alter der Kinder, Fähigkeit zur aktiven Kontaktsuche durch das Kind und Vertrauen zu den Ärzten. Bedingungen, die Verhaltensstörungen verstärken, sind: eine höhere Anzahl von früheren Krankenhausaufenthalten, frühere psychische Traumen, Angst der Mutter vor Krankheiten. Ein psychologisches Interventionsprogramm, das auf einer kognitiven Theorie von Angst aufgebaut und mit der Wirkung eines fotografierten angstfreien Modellkindes, das dieselben Stationen des Krankseins durchlaufen hatte, verbunden war, wirkte signifikant reduzierend auf die Verhaltensstörungen während des Aufenthaltes und nach der Entlassung.
Key words
Hospitalization - Hospitalized children, surgery - Behavioral disorders - Cognitive intervention program - Modeling
Schlüsselwörter
Hospitalismus - Hospitalisierte Kinder, Kinderchirurgie - Verhaltensstörungen - Kognitives Interventionsprogramm - Lernen am Modell